Der Steinbruch Leferenz in Dossenheim hat eine lebhafte Amphibienpopulation, die allerdings durch die Trockenheit bedroht war. Jetzt schafft ein neues Bewässerungssystem bessere Voraussetzungen für das Überleben von Fröschen, Kröten und Lurchen.
Der imposante Steinbruch mit seinen kupferfarbenen Kanten und den meterhohen Bäumen ist ein beliebtes Ausflugsziel - für zahlreiche Tiere ist er ein wichtiger Lebensraum. Neben Singvögeln, Wildtieren und Waschbären findet man dort auch seltene Amphibien, deren Bestand in Europa massiv bedroht ist.
Die Wechselkröte und die Gelbbauchunke sind spätlaichende Amphibienarten. Deshalb sind ihre Laichplätze von der Trockenheit besonders bedroht. Ohne Unterstützung würde es sie im Dossenheimer Steinbruch wohl nicht mehr geben, bestätigt Michael Ziara vom Bund für Umwelt und Natur (BUND) Ortsverband Dossenheim.
Kleine Biotope als Laichplätze angelegt
Vor ein paar Jahren haben Helfer des BUND gemeinsam mit Ehrenamtlichen aus der Gemeinde deshalb im Steinbruch kleinere Biotope angelegt, um Unken oder Kröten einen Laichplatz zu bieten.
Freiwillige aus Dossenheim und auch die Feuerwehr halfen, die Biotope regelmäßig mit Wasser zu füllen. Die Naturschützer des BUND stellten zusätzliche Ablaichhilfen in Edelstahlwannen bereit.Das zeigte schnell Erfolg, der Aufwand war allerdings zu groß.
Autarke Wasserversorgung durch Regenwasser
Wenige Meter von den angelegten Biotopen entfernt, befindet sich das Gelände des Bogenschießvereins ("Dossenheimer Steinbrecher"). Dort steht ein großer, selbst gebauter Regen-Unterstand mit einer Dachfläche von rund 100 Quadratmetern. Das gesammelte Regenwasser wird jetzt für die Biotope genutzt. Es wird in einer Rinne direkt in große Wassertanks geleitet. Diese Tanks sind unterirdisch mit weiterern Wassertanks verbunden.
Regenwasser spart Zeit und Geld
Bei Bedarf kann man ab jetzt die angelegten Biotope mit dem Wasser aus den großen Tanks befüllen. Es gibt also eine Zukunft für Gelbbauchunke, Wechselkröte und Co. im Steinbruch Leferenz in Dossenheim.