Symbolbild von einer Schlucht im Wald  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance (Symbolbild))

Geotop des Jahres 2022

Spatschlucht bei Schriesheim erhält Auszeichnung

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Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat am Sonntag die Spatschlucht als "Geotop des Jahres 2022" ausgezeichnet. Das Naturdenkmal gilt als "besonderes Bergbaurelikt".

Tief versteckt im Schriesheimer Wald liegt die sogenannte Spatschlucht (hier: Symbolbild). Eine Art "kleine Version" des Grand Canyon, mitten im Odenwald. Der Ort gilt als Naturdenkmal der besonderen Art: zwei bis drei Meter breiter Durchgang, bis zu 10 Meter hohe, imposante Felswände. Wanderer kommen sich beim Durchlaufen winzig vor.

Abbau von Schwerspat

Die Schlucht entstand ab dem 18. Jahrhundert, als dort im Tagebau Schwerspat abgebaut wurde. Ein Mineral, das sich linienförmig durch das Grundgebirge aus Granit zieht. Das weiße Spatpulver fand lange Zeit als Zusatz bei der Farb- und Papierherstellung Verwendung.

Die Spatschlucht gilt als einzigartiges Bergbaurelikt

Für die Verantwortlichen beim Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ist der Ort von außergewöhnlicher Bedeutung, weshalb er am Sonntag als "Geotop des Jahres 2022" ausgezeichnet wurde. Die Entscheider würdigten die Schlucht in einer Mitteilung als "besonderes Bergbaurelikt", das "wie wenige andere Orte" die Verbindung von Tektonik, Lagerstätte und Nutzungsgeschichte aufzeige.

Geotop des Jahres 2022

Die Auszeichnung "Geotop des Jahres" erfolgte in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal. Mit der Ehrung würdigt der Geo-Naturpark jeweils "besondere Fenster der Erdgeschichte", darunter bislang etwa auch bekannte Orte wie das Unesco-Welterbe Grube Messel, das Felsenmeer im Lautertal, der Schlossgraben in Heidelberg oder die Tropfsteinhöhle in Buchen.

Geführte Exkursion durch die Spatschlucht

Zu einer kleinen Feierstunde versammelten sich am Nachmittag Vertreter aus Politik und vom Geo-Naturpark sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Im Anschluss waren alle Teilnehmer zu einer geführten Exkursion durch die Spatschlucht eingeladen.

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SWR