Herzogenriedbad (Foto: Herzogenriedbad/SWR)

Wegen steigender Kosten

Schwimmbäder in der Region wollen Energie sparen

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Schwimmbäder sind Energiefresser und kosten viel Geld. Aus Sorge vor weiter steigenden Kosten versuchen Betreiber in Mannheim, Buchen oder dem Rhein-Neckar-Kreis Energie zu sparen.

Die Stadt Mannheim hat die Heizung in den Becken des Freibads Sandhofen und des Carl-Benz-Bades komplett abgestellt. Beide Bäder werden mit Gas betrieben. 

Sonne statt Gas

Diese Entscheidung sei nach dem Aufruf des Bundeswirtschaftsministers Habeck gefallen, um einen Beitrag zur Gaseinsparung zu leisten, teilte die Stadt Mannheim auf Anfrage mit. Trotzdem könne eine Wassertemperatur von mindestens 24 Grad durch die tägliche Sonneneinstrahlung gehalten werden.

Zwei Grad weniger sollen Verbrauch senken

Die Freibäder der Städte Eberbach und Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) haben die Temperatur in den Schwimmbecken um jeweils zwei Grad gesenkt. Die Bäder werden mit Gas betrieben. In den vergangenen Jahren hatte das Wasser in Eberbach eine Temperatur von 24 Grad - jetzt sind es nur noch 22 Grad. Durch die Sonnenwärme steige die Wassertemperatur aber auf angenehme 25 Grad, so ein Sprecher. Im Freibad in Weinheim wurde die Wassertemperatur sogar auf 21 Grad abgesenkt.

Der Leiter der Stadtwerke sagte, es habe einige Beschwerden gegeben. Die Menschen würden aber trotzdem kommen, besonders an sehr heißen Tagen.

Im Aqwa-Schwimmbad in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hat die Freibadsaison 2022 später begonnen als sonst (Foto: SWR)
Im Aqwa-Schwimmbad in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hat die Freibadsaison 2022 später begonnen als sonst

Walldorf und Buchen: Saisonstart verschoben

In Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hatten sich die Verantwortlichen entschieden, den Start der Freibadsaison um vier Wochen zu verschieben. So sollte vermieden werden, dass die Becken energieintensiv aufgeheizt werden müssen. Im aktuellen Betrieb wird aber auch hier die Temperatur in den Becken reduziert.

"Wie in Mannheim überlegen wir, für die Restsaison die Beheizung von Olympia- und Nichtschwimmerbecken abzuschalten."

Im Juli soll entschieden werden, ob die Beheizung in Walldorf komplett abgeschaltet werde. Das sei dann aber für die Badegäste voraussichtlich erst zu spüren, wenn es Richtung Ende der Freibadsaison gehe, so die Verantwortlichen.

In Buchen wird bis 22 Grad geheizt

Auch die Stadtwerke Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis) haben sich entschieden ihr Freibad einen Monat später als üblich zu öffnen. Dort wird nur zugeheizt, bis eine Temperatur von 22 Grad erreicht ist - mit einer Solarthermieanlage. Die Sonne sorge dafür, dass die Wassertemperatur dennoch steige. Seit Mitte Juni sei kein Heizen mit Gas mehr nötig.

Eine Schwimmerin zieht im Tiergartenfreibad ihre Bahnen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Uwe Anspach)
Eine Schwimmerin zieht im Tiergartenfreibad ihre Bahnen

Nicht alle Bäder sparen Gas ein

Es gibt aber auch Bäder, bei denen es keine Veränderungen gibt und geheizt wird wie bisher. In anderen Städten wiederum sind die Freibadbetreiber weitsichtiger und setzten schon länger auf erneuerbare Energie. In Adelsheim (Neckar-Odenwald-Kreis) beispielsweise wird das Bad seit 2003 mit Solarheizung betrieben und in Wiesloch sorgt eine Holzpellet-Heizung für warmes Beckenwasser.

Neustadt

Kühleres Wasser und kürzeres Duschen Gestiegene Energiekosten: So reagieren Pfälzer Bäder

Die Schwimmbäder in der Vorder- und Südpfalz reagieren auf stark steigende Energiekosten und die drohende Gasknappheit. Das Stadionbad in Neustadt beispielsweise hat die Wassertemperatur gesenkt.

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SWR