Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg hatten geplant, dem Architekten des Schwetzinger Rokokotheaters zum 300. Geburtstag ein Denkmal zu setzen und das berühmte Gebäude im Schlosspark nach ihm zu benennen. Bei vielen Schwetzingern sorgte das für großes Unverständnis und noch größeren Ärger. Jetzt werden Konsequenzen gezogen.
Rückhalt der gesamten Bevölkerung notwendig
Der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Michael Hörrmann sagte, man habe das Lebenswerk dieses großartigen Architekten würdigen wollen, aber der Erhalt von Denkmalen sei nur mit der Unterstützung der gesamten Bürgerschaft möglich. In einer Mitteilung heißt es, die Diskussionen der vergangenen Tage würden das enge Band zwischen dem Schloss und der Bevölkerung Schwetzingens beschädigen. Dies könne man nicht verantworten.
Zu wenig Rokoko im Rokokotheater
Befürworter der Umbenennung hatten argumentiert, dass der bisherige Name "Rokoko-Theater" unpassend sei, denn es gebe nur noch ein einziges Rokokoelement in dem Gebäude. Grund dafür ist, dass die ursprüngliche Rokokoausmalung 1770 übermalt wurde. Hinzu komme, dass der Name "Rokoko-Theater" 1937 von den Nazis eingeführt worden sei. Trotzdem: Die Umbenennung ist jetzt vom Tisch - und die Staatlichen Schlösser und Gärten haben den für den 13. Dezember geplanten Bürgerdialog abgesagt.
Staatssekretär Andre Baumann begrüßt Entscheidung
Unterdessen hat sich der Schwetzinger Landtagsabgeordnete und Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium Andre Baumann (Grüne) zu der Entscheidung geäußert. In einer Mitteilung erklärte er, er sei froh, dass die Debatte jetzt vom Tisch ist.
Baumann hatte sich nach eigenen Angaben kürzlich an das dafür zuständige baden-württembergische Finanzministerium gewandt und darum gebeten, die Namensänderung rückgängig zu machen.