Der Schornstein stand auf dem Gelände der Firma Etex Germany GmbH. Vor und nach der Sprengung war jeweils ein Warnton zu hören. Der Turm kippte durch die Sprengung wie geplant erst zur Seite und fiel dann in sich zusammen. Etwa vier Kilogramm Sprengstoff reichten dafür aus. Durch das zuvor ausgelegte "Sandbett" wurde der Aufprall etwas gedämpft. Zahlreiche Schaulustige verfolgten das Spektakel aus sicherer Entfernung.
Schornstein-Sprengung: Experten aus Thüringen im Einsatz
Mit der Sprengung hatte die Firma Sprengexperten aus Thüringen beauftragt. Laut Sprengmeister Michael Neubert sollte die ganze Aktion etwa zehn Sekunden dauern. Und so kam es auch.
"Unten am Fuß sprengen wir eine Kerbe raus, in deren Richtung der Schornstein dann aufs Gelände kippt."

Im Vergleich zu anderen Sprengungen sei diese relativ einfach, da sich keine Häuser oder Objekte rund um den Schornstein befinden, hieß es im Vorfeld. Der Gefahrenbereich rund um die Sprengstelle wurde aus Sicherheitsgründen in einem Radius von rund 200 Metern abgesperrt. Die benachbarten Betriebe seien bereits von Etex über die Sprengung informiert worden, so die Stadt.

Schornstein diente einst der Wärmeversorgung
Der Schornstein stand seit den 1960er Jahren auf dem Gelände der Etex Germany Exteriors GmbH (früher: Eternit GmbH) in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) - aber auf Heidelberger Gemarkung. Er war laut Etex seit Sommer 2021 außer Betrieb und war Teil der Wärmeversorgung für die Unternehmensgebäude. Die Sprengung war laut Stadt Heidelberg Teil der Rückbauarbeiten der ehemaligen Faserzementproduktion auf dem Etex-Gelände.
"Es ist eine Mischung aus Wehmut und Spannung heute hier am Standort, der Schornstein hat viele von uns sehr lange begleitet, aber es ist auch ein Zeichen, dass hier etwas Neues entsteht."
Wegen Sprengung musste kein Haus evakuiert werden

Den Angaben zufolge musste wegen der Sprengung kein Haus in der Umgebung evakuiert werden. Anwohner sollten aber Fenster und Türen geschlossen halten sowie Belüftungs- und Klima-Anlagen ausschalten.

Früher Eternit, seit 2020 Etex Germany Exteriors GmbH
Die Heidelberger Eternit GmbH heißt seit Oktober 2020 Etex Germany Exteriors GmbH. Seit 30 Jahren gehört die Eternit GmbH zu der in Belgien ansässigen Etex. Das Unternehmen stellt eigenen Angaben zufolge Faserzement für Fassaden, Dächer und Terrassen her. In Heidelberg werden Farben produziert.
Anm.: In einer früheren Version des Artikels war von sechs Kilogramm Sprengstoff die Rede, die bei der Sprengung verwendet wurden. Der Sprengmeister hat diese Angaben dann korrigiert, es waren vier Kilogramm.