Wenn Arno Gätschenberger mit dem Auto über die Feldwege zu seinen Anbauflächen bei Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) fährt, zieht er dicke Staubwolken hinter sich her. Auch das Gras rund um die Apfelbäume ist mehr graubraun als grün. An einigen Stellen hat der Boden tiefe Risse. "Es hat wochenlang nicht geregnet", sagt Gätschenberger, einer der großen Obstanbauer im Landkreis.
"Das alles hier zu sehen, das tut schon weh."

Was Gätschenberger sieht: von der Trockenheit aufgerollte Blätter, viel zu kleine Äpfel, eine ungewöhnliche Farbe der Früchte. Die Schale ist dunkelgelb bis orange, teilweise mit dunkelbraunen Flecken - ein Zeichen für Sonnenbrand.
"Die Äpfel schmecken wie Bratäpfel. Die kann ich als Frischware nicht mehr verkaufen."
Gätschenberger baut sein Obst auf den Muschelkalkböden des Baulands im Neckar-Odenwald-Kreis an, bisher war das nie ein Problem. Über Bewässerung musste der Betrieb nicht nachdenken, Regen fiel immer genug.
Neue Sorten brauchen Jahre, bis sie tragen
Jetzt auf andere Sorten umschwenken, die Hitze und Trockenheit besser vertragen sei nicht so einfach, sagt der Landwirt. "In jedem Baum hier steckt jahrzehntelange Arbeit, und neue Bäume brauchen erst ein paar Jahre, bis sie tragen", so Gätschenberger.

Auch 2003 war schon mal so ein trockenes, schlechtes Jahr für den Obstbau in der Region, erinnert sich Gätschenberger. "Auch damals dachte man, so geht's nicht weiter und dann wurden die nächsten Jahre doch wieder gut", erinnert er sich. Jetzt hofft er, dass auch diesmal die kommenden Ernten wieder besser werden. Aber, man wisse es eben nicht.