Hilfe bei schweren Blutungen und Herzkreislauf-Stillstand

Mannheim: Luftretter testen spezielles Verfahren am Unfallort

Stand

Von Autor/in Sarah Hennings

Seit November erprobt das Team des Mannheimer Rettungshubschraubers Christoph 53 das REBOA-Verfahren, das unter anderem bei schweren inneren Blutungen zum Einsatz kommt.

Schwere Blutungen im Bauch- oder Beckenbereich - beispielsweise nach einem Verkehrsunfall - können tödlich enden. Auch ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist schnell lebensbedrohlich. Damit in diesen Fällen dem Patienten schnell geholfen werden kann, testen die Luftretter in Mannheim seit Monaten das REBOA-Verfahren.

Wie das REBOA-Verfahren funktioniert

Bei diesem komplexen Verfahren wird ein spezieller Ballonkatheter über die Leiste in die Hauptschlagader eingeführt. Im nächsten Schritt wird der Ballon mit Kochsalzlösung gefüllt, um die Hauptschlagader künstlich zu verschließen. Das Ziel: Den Blutfluss in den unteren Körperregionen vorübergehend zu stoppen, damit der Patient nicht verblutet. Lebenswichtige Organe wie Gehirn und Herz werden in der Zeit besser durchblutet.

Ein Ballonkatheter, der schwer verletzten Patienten helfen soll.
Der Ballonkatheter wird in die Hauptschlagader eingeführt und aufgeblasen, um den Blutfluss in den unteren Körperregionen zu stoppen.

Mannheim ist nach Halle die zweite Station in Deutschland, die diese Methode in der Luftrettung im Rahmen einer Studie erprobt. Das Besondere: Die Mannheimer Luftretter haben seit 2019 Blut- und Plasmaprodukte mit an Bord. Auch in Kombination mit dem REBOA-Verfahren könne man so schwer verletzten Menschen mit hohem Blutverlust am Einsatzort helfen, so Notarzt Marcus Rudolph von der DRF Luftrettung in Mannheim.

Neben dem REBOA-Katheter hat Christoph 53 auch Blutprodukte mit an Bord.
Neben dem REBOA-Katheter hat Christoph 53 auch Blutprodukte mit an Bord.

Mannheimer Luftretter trainieren Ernstfall

"[Das REBOA-Verfahren] ist ein hoch komplexes Verfahren. Es braucht ein extrem gut trainiertes Team", so Marcus Rudolph. Deshalb trainieren die Notärzte gemeinsam mit den Rettungs- und Notfallsanitätern regelmäßig den Ernstfall. Mithilfe spezieller Simulationspuppen üben sie die Versorgung von Patienten mit schweren Blutungen oder einem Herz-Kreislauf-Stillstand.

Die Studie, die noch etwa zwei Jahre läuft, soll zeigen, welche Patientengruppen von dem REBOA-Verfahren profitieren.

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