Baden-Württemberg gilt als das Land der "Hidden Champions" – der stillen Marktführer. Einer von ihnen befindet sich seit fünf Jahrzehnten in unmittelbarer Nähe des Schwetzinger Schlossplatzes: Das 25-köpfige Raumfahrt-Unternehmen "Von Hoerner & Sulger". Jetzt feiert es sein 50-jähriges Bestehen.
NASA und ESA als Kunden
Gegründet wurde die Firma 1972 von der Physikerin Hanna von Hoerner - und zwar genau an der Stelle, an der sich damals ihre Studentenbude befand. Zu den Kunden gehören die Raumfahrtbehörden NASA und ESA sowie das Max-Planck-Institut. Nach dem Tod von Hannah von Hoerner im Jahr 2014, erbte zunächst deren Sohn die Firma und führte sie fünf Jahre weiter. Dann übergab er die Geschäfte an seine Tochter Ute von Hoerner, eine Maschinenbauingenieurin.
High-Tech made in Schwetzingen
Die Instrumente fürs Weltall werden vor Ort in Schwetzingen konstruiert, gebaut und erprobt. Schwerpunkt ist inzwischen die Beobachtung der Erde aus dem All.
"Vom Prinzip sind wir in der klassischen Raumfahrt tätig. Wir bauen Elektronik für die Erdbeobachtung, aber auch wissenschaftliche Instrumente, die eine Raumsonde oder ein Satellit mit sich führt."
Beobachtung aus dem All
Heute arbeiten in dem Unternehmen zwei Dutzend Elektronik-Spezialisten. Mit Hilfe der von ihnen entwickelten Technik werden vom Weltall aus Vogelzüge beobachtet, was bei der Vorhersage von Erdbeben hilft. Und auch die weltweite Verbreitung des Treibhausgases Methan soll künftig mit ihren Instrumenten gemessen werden.
"Wir bewegen uns im Bereich der Grundlagenforschung – und wenn sie nach dem Ziel fragen: Man kann viel für die Umwelt kämpfen und auf die Straße gehen. Das ist gut, aber man kann es nur tun, wenn man weiß, dass es ein Problem gibt. Und wie will man die Erde besser beobachten als aus dem Weltraum?"