Die beiden angeklagten Männer sollen ein Corona-Schnelltestzentrum in Mannheim betrieben haben. Dabei sollen sie der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) mehr als 2,1 Millionen Euro für Corona-Testungen von März bis Oktober 2021 in Rechnung gestellt haben - für 135.000 angeblich abgerechnete Coronatests. Die KVBW überwies laut Anklage gut 2 Millionen Euro. In dem Testzentrum seien aber tatsächlich nur ein Bruchteil der Tests durchgeführt worden.
Falsches Schulungszertifikat vorgelegt
Einer der beiden Angeklagten soll außerdem beim Mannheimer Gesundheitsamt eine Frau als Corona-Schnelltestbeauftragte angemeldet haben. Die Frau hätte offenbar als Ärztliche Leiterin des Schnelltestzentrums fungieren sollen, so eine Gerichtssprecherin. Dafür sei eine Schulung notwendig. Die Frau soll aber die Schulung gar nicht gemacht haben. Das vorgelegte Schulungszertifikat soll gefälscht gewesen sein, so die Sprecherin weiter. Zu der Frau als mutmaßliche Mittäterin gebe es gesonderte Ermittlungen.

Drei weitere Personen sollen in den Betrug involviert sein
Die beiden Männer sollen sich laut Anklage für ihre Betrugsmasche mit drei weiteren Personen zusammengetan haben. Die drei anderen sollen sich in wechselnder Zusammensetzung mit Corona-Testzentren rund 345.000 Euro bzw. rund 924.000 Euro erschlichen haben. Eine der drei Personen stand bereits im September vor dem Mannheimer Landgericht. Der 36-Jährige wurde zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Die beiden weiteren Personen müssen sich nach Angaben einer Sprecherin in einem anderen Gerichtsverfahren verantworten. Laut Mannheimer Staatsanwaltschaft sind diese Personen flüchtig.
Komplizen geflohen Mannheim: Haftstrafe wegen Betrugs mit Corona-Testzentren
Am Landgericht Mannheim ist am Donnerstag das Urteil im Prozess um den Betrug mit Corona-Testzentren verkündet worden. Der Angeklagte muss ins Gefängnis.