Landgericht Mosbach urteilt

Schwangere die Treppe hinunter gestoßen - Vier Jahre Haft

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Das Landgericht Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) hat einen 38-Jährigen wegen Raubes und gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren Haft verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann eine hochschwangere Frau am Bahnhof Neckarzimmern eine Treppe hinunter gestoßen und sie dann geschlagen und getreten hatte. Danach hatte er der Frau das Handy und die Handtasche geraubt.

Der Prozess war beim ersten Anlauf wegen Sprachproblemen verschoben worden (Foto: SWR)
Der Angeklagte (mit der grünen Maske) im Gerichtssaal

Alkohol- und Drogenkonsum

Beim Prozess berichtete der Mann aus Somalia von dauerhaftem schweren Drogen- und Alkoholkonsum und seinen psychischen Problemen. Er beteuerte, er habe die Frau nicht die Treppe hinunterstoßen wollen. Die Schwangere hat den Sturz einigermaßen gut überstanden, hat nach zwei Tagen das Krankenhaus verlassen, das Baby ist wohlauf.

Bereits viele Geldstrafen

Der jetzt Verurteilte ist seit mehreren Jahren in Deutschland. Sein Asylantrag war abgelehnt worden. Er hat bereits mehrfach die Gerichte beschäftigt und Geldstrafen bekommen, unter anderem wegen Diebstahls und Betrugs, Fahrens ohne Führerschein und sexueller Belästigung.

Sprachprobleme beim ersten Anlauf

Der Prozess war beim ersten Anlauf wegen Verständigungsproblemen verschoben  worden. Sachverständige und Verteidigerin hatten im Vorfeld des Prozesses auf Italienisch mit dem Angeklagten kommuniziert, in dessen Heimat Somalia war Italienisch lange Zeit quasi Amtssprache.

Jetzt mit arabischem Dolmetscher

Allerdings sei es schon da zu erheblichen Verständigungsproblemen gekommen, sowohl inhaltlich wie sprachlich. Nun war bei dem Prozess ein arabischer Dolmetscher dabei.

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SWR