Am Montamittag haben sich die Mitarbeiter von General Electric im Mannheimer Stadtteil Käfertal zu einer Betriebsversammlung getroffen. Dazu eingeladen hatte die IG Metall.

Gewerkschaft: "70 Arbeitsplätze in Gefahr"
Zentrales Thema der Versammlung waren die vom Unternehmen angekündigten Umstrukturierungen. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Helmut Schneider müssen von den insgesamt rund 300 Beschäftigten am Standort Mannheim rund 70 Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz bangen. Viele von Ihnen arbeiten demnach im so genannten Steam-Werk: Dort werden unter anderem Dampfturbinen für Kohlekraftwerke hergestellt.
"Langsam reicht's. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Seit 15, 20 Jahren geht es nur noch um den Stellenabbau. Es ist wirklich traurig."
"Große Kampfbereitschaft"
Im Anschluss an die Betriebsversammlung gab es eine Kundgebung und einen Demonstrationszug bis zum GE-Werk in der Turbinenstraße. Betriebsrats-Chef Schneider sprach gegenüber dem SWR von einer großen Kampfbereitschaft der Mitarbeitenden – sie hoffen nun darauf, vom der GE-Führung Details zur geplanten Umstrukturierung zu erfahren.
Mögliche Überführung in andere Unternehmen
Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Helmut Schneider sollen betroffene Mitarbeiter möglicherweise bei anderen Firmen eine Perspektive bekommen. Das teilte er gegenüber dem SWR mit. Bislang sei aber unklar, welche Firmen das seien und wie diese Überführung stattfinden soll.
"Wir haben sehr viel Spannung im Team, weil wir nicht wissen, wo es hingeht. Was passiert in der Restrukturierung? Wir fordern einen sozialverträglichen Personalabbau, aber auch einen sinnvollen Einsatz dieser Fachkräfte."
GE Steam Power: Möglichkeiten, Beschäftige anderweitig unterzubringen?
Gegenüber dem SWR hat sich das Unternehmen mittlerweile zu den Plänen geäußert. GE Steam Power arbeite demnach aktiv daran, die möglichen Auswirkungen dieser Neuausrichtung auf Arbeitsplätze zu verringern, sagte Kommunikationschef Sebastian Bose.
"Man hat Optionen gefunden, einem Großteil der möglicherweise betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Weiterbeschäftigung bei anderen Unternehmen zu ermöglichen."
Details zu Zahlen und Funktionsbereichen seien Gegenstand der in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Konsultationen, die zur Zeit noch andauern. Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Mannheim 300 Menschen. Der Großteil von ihnen ist bei Steam Power im Service für Dampfturbinen und Generatoren tätig, vor allem in Vertrieb, Projektabwicklung, Engineering, Ersatzteilgeschäft und Field Services.

Seit Jahren personelle Einschnitte im Werk Mannheim
General Electric (GE) hatte bereits vor Monaten angekündigt, weltweit tausende Stellen abzubauen. GE hatte das Mannheimer Werk 2017 von Alstom übernommen und unter anderem wegen fehlender Auslastung bis heute rund 1.500 Stellen gestrichen.