Einige wenige waren es, die am Donnerstagabend in der Heidelberger Innenstadt im Regen standen. Auf ihren Schildern steht "Das Wort ist rassistisch" oder "Sprache ist Macht". Schon in der Vergangenheit hatte der Name des Gasthauses für Streit gesorgt. Die einen sagten, der Name solle bleiben. Die anderen sehen in dem Wort reproduzierten Rassismus.
Protest vor dem Gasthaus "Mohr"
Nun wurde der Name des Gasthauses zwar geändert - das fragliche Wort aber ist geblieben. Früher hieß die Kneipe "Gasthaus zum Mohren", jetzt heißt sie "Mohr". Aktivistinnen und Aktivisten haben deswegen am Donnerstagabend vor dem Lokal protestiert.
In einer Pressemitteilung erklärten sie, der Wortursprung und das Wort selbst seien rassistisch. Die Kneipe weiterhin so zu nennen, sei damit "eine klare Entscheidung für die Reproduktion von Rassismus". Das wolle man nicht akzeptieren und fordert ein deutliches Zeichen von der Stadt Heidelberg.
Betreiber vom "Mohr" reicht es
Der Inhaber des Restaurants hat keine Lust mehr, über dieses Thema zu sprechen, sagte er dem SWR. Er pachte das Restaurant mitsamt dem Namen, der von der Hausbesitzerin festgelegt sei. Und sie wolle ihn aus Tradition gerne behalten. Der Betreiber erzählt, dass der neue Name ein Kompromiss war. Ihm seien die Hände gebunden, erklärte er.
Vor allem ärgere er sich aber über rechte Aktivisten, die anrufen, um ihm zu gratulieren. "Völliger Blödsinn", erklärte er am Telefon. Mit Rechten wolle er nichts zu tun haben, so der Inhaber gegenüber dem SWR.