Landgericht und Amtsgericht Heidelberg (Foto: SWR)

Prozess am Landgericht Heidelberg

Postmitarbeiter kann "Paket-Bomber" nicht identifizieren

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Am Heidelberger Landgericht haben am Mittwoch beim sogenannten Paket-Bomber-Prozess zwei weitere Zeugen und ein Sachverständiger ausgesagt. Der Angeklagte bestreitet die Taten.

Der Sachverständige, der heute am Heidelberger Landgericht geladen war, hat die drei Sprengsätze untersucht, die der Angeklagte im Februar an verschiedene Firmen geschickt haben soll.

Bomben aus Hausmitteln

Vor Gericht erklärte er, dass die Bomben weitestgehend baugleich waren und mit haushaltsüblichen Mitteln gebaut wurden. Als Zündstoff diente das Pulver von Streichholzköpfen, Küchenschwämme als Platzhalter und die Rückseiten von Bilderrahmen als Gehäuse. Der Sachverständige sagte, er hätte das in dieser Form so noch nicht gesehen. Das sei sehr durchdacht gewesen. Insgesamt waren vier Menschen verletzt worden.

Postmitarbeiter kann Mann nicht identifizieren

Außerdem sagten die Leiterin der Postfiliale und der Mann aus, der dort die Paketbomben zum Versenden annahm. Der junge Mann erklärte vor Gericht, dass er den mutmaßlichen Täter nicht identifizieren könne. Die Richter zeigten die Videoaufzeichnungen aus der Filiale, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann die drei Pakete abgibt. Allerdings ist er mit Maske, Mütze, Brille und Schal kaum zu erkennen.

Angeklagter beobachtet Prozess ruhig

Der Angeklagte hat den Prozess am Mittwoch ruhig verfolgt. Nur einmal stand er auf um zu zeigen, dass er nicht 1,80 groß ist. Diese Angabe hatte der Postmitarbeiter im Februar gemacht.

Zuletzt hatten zwei Lidl-Mitarbeiter ausgesagt, die durch die Explosion des Paketes verletzt worden waren. Beide Zeugen treten auch als Nebenkläger auf. In den kommenden Wochen werden jetzt noch weitere Sachverständige und Zeugen geladen. Weitere Prozesstermine sind bis November angesetzt.

66-jähriger Angeklagter bestreitet alle Tatvorwürfe

Zum Prozessauftakt hatte der 66-jährige Angeklagte alle Tatvorwürfe bestritten. Der Mann aus Ulm soll für Explosionen bei Lidl in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und den Wild-Werken in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) verantwortlich sein. Als Zeuge sagte bereits ein Lagerlogistiker von Wild aus und beschrieb eindringlich seine Traumatisierung.

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Angeklagt ist der Mann aus dem Raum Ulm wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, gefährlicher Körperverletzung und versuchter schwerer Körperverletzung. Bei der Paketbombenserie waren vier Menschen verletzt worden.

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Ein Mann aus Ulm hat bestritten, für Explosionen bei Lidl in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und den Wild-Werken in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) verantwortlich zu sein. Als Zeuge sagte ein Lagerlogistiker von Wild aus und beschrieb eindringlich seine Traumatisierung.

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SWR