Gut vier Monate nach dem Tod eines Mannes infolge eines Polizeieinsatzes in Mannheim soll sich das baden-württembergische Parlament mit dem Fall befassen. "Wir Grüne haben beantragt, dass sich der Innenausschuss des Landtags in der kommenden Woche mit den neuesten Erkenntnissen in diesem traurigen und erschütternden Fall auseinandersetzt", sagte Oliver Hildenbrand, der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, am Donnerstag. "Die Ermittlungen müssen mit größter Sorgfalt fortgesetzt und die Aufklärung mit größter Konsequenz betrieben werden."
Gutachten: Kein natürlicher Tod rund um Mannheimer Polizeieinsatz
Der 47-jährige Mann sei laut vorläufiger Bewertung eines Gutachtens an einer "lage- und fixationsbedingten Atembehinderung" mit darauf folgender Stoffwechselentgleisung gestorben, hatte die Staatsanwaltschaft Mannheim am Mittwoch mitgeteilt. Ein Ersticken durch eine Blutung in die oberen Atemwege sei noch dazugekommen. Der Tod sei also nicht natürlich gewesen.
Bei einem Polizeieinsatz in der Mannheimer Innenstadt war der Mann am 2. Mai zusammengebrochen. Die Einsatzkräfte und ein anwesender Arzt des Zentralinstituts für seelische Gesundheit Mannheim, der mit der Polizei den Patienten gesucht hatte, kümmerten sich um den 47-Jährigen. Später starb dieser aber im Krankenhaus. Laut früheren Angaben des Landeskriminalamts kursierte im Internet mindestens ein Video, auf dem zu sehen ist, wie einer der Polizisten den auf dem Boden liegenden Mann gegen den Kopf schlägt.