Die Polizeireviere Mannheim, Ladenburg und Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) haben am Dienstag eine Amok-Übung an einer Ladenburger Schule durchgeführt.  (Foto: SWR)

Nach Amoktat an Heidelberger Universität

Amok-Training: Polizisten üben für den Ernstfall an Ladenburger Schule

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Sarah Hennings
Sarah Hennings, SWR-Regionalstudio Mannheim (Foto: SWR)
Judith Finkelmeyer

Amoklauf, Geiselnahme oder Banküberfall - die Polizei ist oft zuerst vor Ort. Polizisten aus der Rhein-Neckar-Region haben den Ernstfall geprobt - in einer Ladenburger Schule.

Polizisten aus Mannheim-Käfertal, Weinheim und Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis) haben am Dienstag am Carl-Benz-Gymnasium in Ladenburg gemeinsam den Ernstfall eines Amoklaufs geprobt. Sechs Dienstgruppen mit insgesamt 40 Beamten beteiligten sich, um das Szenario der lebensbedrohlichen Einsatzlage möglichst realitätsnah zu üben.

Beamten wissen wie im Ernstfall nicht, was sie erwartet

Die Idee der Übung: Ein oder mehrere Täter verstecken sich in dem Schulgebäude. Diese müssen schnell identifiziert werden, damit die Zahl der Opfer so gering wie möglich gehalten werden kann. Um eine reale Situation zu ermöglichen, bekommen die beteiligten Beamten - wie in einem Ernstfall - auch keine näheren Informationen mitgeteilt.

Bei der Übung werden lebensgroße Puppen, die etwa 80 Kilogramm wiegen, als verletzte Personen eingesetzt. Außerdem verwenden die beteiligten Beamten sogenannte Rotwaffen, die nicht geladen sind und bei Übungen immer zum Einsatz kommen.

Polizisten sind froh, dass Übungen wieder stattfinden können

Unter den Teilnehmern war auch der Polizeibeamte Aldo De Lange. Die Erfahrung sei das wichtigste für Polizeieinsätze, sagte er. Gerade für junge Kolleginnen und Kollegen sei der Lerneffekt durch die Übung sehr hoch.

"Polizei ist ein wahnsinniger Erfahrungsberuf. Wer schon mal mit einem bewaffneten Täter zu tun hatte, der kann sich in die Übung gut hineinversetzen."

Oberstes Ziel der Übung: Gefahrenpotential gering halten

Ziel der Übung sei es, die Beamtinnen und Beamten auf den Katastrophen-Fall vorzubereiten, um das Gefahrenpotenzial niedrig zu halten und die psychische Belastung für die Einsatzkräfte zu reduzieren, sagt Norbert Schätzle, Pressesprecher am Polizeipräsidium Mannheim.

Trainingsleiter der Polizei Mannheim: "Für den Ernstfall bestens gewappnet"

Vor Corona haben die Beamtinnen und Beamten in Mannheim etwa fünf- bis sechsmal pro Jahr trainiert. Oft üben sie im Einsatzzentrum in Mannheim. Dort gibt es extra dafür eingerichtete Räume. Es gibt aber auch Übungen in realen Umgebungen, wie in der Ladenburger Schule.

Peter Karg ist Trainingsleiter am Mannheimer Polizeipräsidium und war bei der Einsatzübung in Ladenburg dabei. Diese realen Übungen seien besonders wichtig, da ein solches Szenario jederzeit eintreten könne. Die diensthabenden Beamtinnen und Beamten müssen dann schnell und routiniert reagieren können, betonte er.

Neues Trainingszentrum der Polizei in Mosbach geplant

Damit die Polizei in Zukunft noch besser trainieren kann, soll im Herbst ein zentrales Trainingszentrum in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) eröffnen. Dennoch ist das Training in realen Gebäuden wie Kliniken oder Schulen unverzichtbar, so Karg weiter.

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