Die Polizei verzeichnet eigenen Angaben zufolge für das vergangene Jahr rund 20.000 Straftaten weniger als vor fünf Jahren. Dies sei ein "Rekordtief", so Polizeipräsident Siegfried Kollmar.
Insgesamt habe es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim mit rund 55.000 registrierten Straftaten "einen eminenten Rückgang" gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr (2020) seien das über 10.000 Fälle weniger gewesen.
Ein Grund dafür seien sehr wahrscheinlich die zahlreichen corona-bedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens im vergangenen Jahr.

Polizei Mannheim: Anstieg bei Sexualdelikten
Aber, so Kollmar weiter, es gebe in einigen Bereichen auch steigende Zahlen, besonders beiden Sexualdelikten. Dieser Anstieg beruhe hauptsächlich auf der deutlichen Zunahme der Fälle von "Verbreiten, Erwerb, Besitz und Herstellen von Kinderpornografie". Dies, so Kollmar, liege größtenteils an der Verbreitung sexueller Inhalte über Messenger-Dienste oder die Sozialen Netzwerke durch Kinder und Jugendliche. Dagegen helfe nur "gezielte Präventionsarbeit". Es gehe darum, nicht nur "junge Menschen im Umgang mit neuen Medien zu schulen, sondern auch darum, keinen rechtsfreien Raum in der digitalen Welt zu etablieren."
Die Aufklärungsquote sei insgesamt zwar leicht um 2,2 Prozent auf 60,4 Prozent gesunken, befinde sich aber "weiterhin auf gutem Niveau."

Straßenkriminalität, Eigentumsdelikte und Wohnungseinbrüche
Im Bereich "Aggressions-Delikte" in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis gibt es laut Polizei "ein Fünf-Jahres-Tief" bei den registrierten Straftaten. Für die Straßenkriminalität zeichne sich sogar ein "15-Jahres-Tief" ab. Bei der Eigentumskriminalität "haben sich die Fallzahlen im Bereich der Diebstähle vom bisherigen Höchststand 35.689 im Jahr 2003 auf 15.448 Fälle mehr als halbiert." Besonders bemerkenswert sei der erneute Rückgang bei der Zahl der Wohnungseinbrüche. Von mehr als 1.000 Fällen in 2017 sind diese mittlerweile auf weniger als die Hälfte zurückgegangen.

Steigende Unfallzahlen, aber weniger Schwerverletzte und Tote
Auch wenn die Unfallzahlen im Vorjahresvergleich insgesamt etwas angestiegen seien, so die Polizei in ihrer 2021-Jahresbilanz, gebe es nur bei den Sachschäden eine Steigerung. Dagegen sank die Zahl der Verletzten. Fußgänger-, Fahrrad-, Pedelec-Fahrer sowie motorisierte Zweiradfahrer wurden bei Unfällen weniger verletzt. Ausnahme: Die E-Scooter-Unfälle. Dabei wurden 50 Personen verletzt, die Zahl der Unfälle mit E-Scootern stieg um 32 auf jetzt 88.
Unfälle mit Lkw: Zahl gesunken
Die Unfälle, bei denen die Verursacher Alkohol oder Drogen konsumiert haben, nahmen im Vergleich zum Vorjahr leicht zu. Bei Straßen-Unfällen gab es 2021 stieg der Zahl der Leichtverletzten an, dafür habe es weniger Schwerverletzte gegeben. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Lkw ist laut Polizei erneut gesunken. Dabei verletzten sich zudem weniger Menschen. Auch bei den Unfällen am Stauende sei weiter ein kontinuierlicher Rückgang festzustellen.