Täglich sind die Polizisten Torben Wille und Muneeb Ahmad in der Mannheimer Innenstadt und dem Stadtteil Jungbusch auf Streife. Rund 500 Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern haben sie in den vergangenen Tagen schon geführt.
Tägliche Erinnerung an tödlichen Polizeieinsatz
Die beiden Beamten kommen täglich an der Stelle vorbei, an der ein Mann nach einem Polizeieinsatz gestorben war. Vor allem in den sozialen Medien gab es danach viel Kritik und Vorwürfe wegen unangemessener Polizeigewalt.
Flut von Kommentaren Hass und Hetze im Netz nach Polizeieinsatz mit Todesfolge am Mannheimer Marktplatz
Der Tod eines Mannes nach einer Polizeikontrolle in Mannheim Anfang Mai hat in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt. Mehr als 10.000 Einträge sollen im Netz aufgetaucht sein.
Polizei will Vertrauen zurückgewinnen
Die beiden Polizisten unterhalten sich mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Menschen auf der Straße und Geschäftsleuten. Der Vorfall ist aber nur eines der Themen, auf die die beiden Polizisten angesprochen werden. Auch die Verkehrsproblematik oder der Dreck auf den Straßen beschäftigt die Menschen, sagen die Beamten. Es sei ihnen wichtig, dass sie überhaupt ins Gespräch kommen.
Immer wieder gab es in Baden-Württemberg Vorfälle, bei denen Polizisten gewaltsam gegen Menschen vorgegangen sind:
Aufarbeitung braucht Zeit
Anfeindungen oder Aggressivität erleben sie dabei nicht, sagen sie. Sie bekommen von manchen Passanten aber durchaus zu hören, dass das Vertrauen gegenüber der Polizei in diesem Stadtteil einen deutlichen Riss bekommen hat.
Diesen Vertrauensverlust bemerken die Beamten täglich in den Gesprächen und versuchen, daran etwas zu ändern. Sie wollen den Sommer über weiterhin viel Präsenz zeigen und mit den Menschen reden. Denn die Aufarbeitung des Polizeieinsatzes sei noch lange nicht vorbei.