Die Ermittlungsgruppe "Koppel" wertet mit den Mitteln der Forensik die Spuren aus, die man bisher an den Tatorten gefunden hat. Polizeibeamte aus dem Bereich Gewerbe und Umwelt und den Standorten Heidelberg und dem Polizeirevier Ladenburg arbeiten zusammen, um den oder die Täter zu finden, informiert das Polizeipräsidium in Mannheim.
Nackte Menschen mit Messern gesichtet
Dazu stehen die Beamten in engem Austausch mit Pferdebesitzern und Reiterhöfen. Seit Anfang Juni häufen sich die Straftaten, bei denen Pferden Schnittwunden im Schulter und Genitalbereich zugefügt wurden. Man habe nackte Menschen, die teils mit Messern bewaffnet waren, in der Nähe der Koppeln gesichtet.
Teils unklare Ursachen der Verletzungen
In Juni war eine Stute im Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund so schwer an den Hinterbeinen und im Genitalbereich verletzt worden, dass das 33 Jahre alte Tier eingeschläfert werden musste. Das Tier könne zwar von einem Fremden verletzt worden sein. Es könne aber auch aus Altersschwäche zusammengesackt sein und sich dabei die Verletzungen an Beinen und im Genitalbereich zugezogen haben, heißt es im Bericht des Veterinäruntersuchungsamts Karlsruhe .
"In letzter Konsequenz gehen wir von einer vorsätzlichen Verletzung aus. Es handelt sich hier ausschließlich um Stuten. Inwieweit sich die Pferde gegenseitig selbst verletzten, lässt sich mit allerletzter Sicherheit noch nicht sagen. Bei den Pferden wurden überwiegend Schnittverletzungen im Bereich der Genitalien und im Bereich der Hinterläufe festgestellt."
Fall in Oftersheim
Auf einem Reiterhof in Oftersheim (Rhein-Neckar-Kreis) hatte es einen ähnlichen Fall gegeben. Im August und im September 2019 sowie im Februar dieses Jahres war im selben Stall eine Stute verletzt worden.
Auch ein Fall in der Pfalz
Im pfälzischen Neuleiningen (Kreis Bad Dürkheim) hatten Unbekannte Ende Mai auf einer Pferdekoppel einer Stute einen Schnitt im Vaginalbereich zugefügt. Dass sich das Tier selbst verletzt haben könnte, schlossen die Ermittler aus.