Der Pfennigbasar ist ein Paradies für Schnäppchenjäger. In rund dreißig Abteilungen werden Bekleidung für Herren, Damen und Kinder, Taschen und Koffer, Geschirr, Schmuck, Spielzeug und vieles andere verkauft. Tonnenweise Gebrauchtwarenspenden haben die Ehrenamtlichen in der Woche zuvor dafür gesammelt, durchgesehen und sortiert. Viele Menschen aus Mannheim und Umgebung haben wieder ihre Keller, Speicher und Rumpelkammern ausgemistet und Schönes, Nützliches und Kurioses zu den Ladies vom Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreis gebracht. Verkauft wird von Donnerstag bis Samstag.

Mannheimer Pfennigbasar: Vom Nerzmantel bis zu Opas Bildern
Bei der Anlieferung herrscht jedes Mal hektische Betriebsamkeit: Während die Freiwillige Feuerwehr und ihre Helfer den Verkehr vor dem Veranstaltungszentrum am Wasserturm regeln und Kisten und Tüten aus den Kofferräumen hieven, begutachten rund einhundertfünfzig Ehrenamtliche, die meisten sind Frauen, in der Variohalle unten im Rosengarten mit kritischem Blick jedes gespendete Teil. Zig Tonnen an Gebrauchtem landen in der Variohalle. Was sich nicht mehr verkaufen lässt, wird aussortiert.
Pfenningbasar Paradies für Schnäppchenjäger
Was gut erhalten oder sogar noch neu ist, sortieren die Damen vor der Eröffnung in verschiedene Rubriken ein: Bekleidung und Schuhe für Herren, Damen und Kinder, Taschen und Koffer, Schmuck, Spielzeug, Schallplatten und CDs, Elektrokleingeräte, Haushaltswaren und Büroartikel, Tisch- und Bettwäsche, Nähzubehör und Kurzwaren, Schreibwaren sowie Kunst und Kitsch. Das alles wird übersichtlich und ansprechend in 31 Abteilungen präsentiert wie in einem Gebrauchtwaren-Kaufhaus. Regelmäßig werden die Tische neu bestückt.
Ich suche nicht, ich finde.
Mit 90 Jahren noch voll in Aktion
Barbara Unnewisse ist die älteste Helferin. Die quirlige Lady vom Deutsch-Amerikanischen Frauenverein ist 90 und topfit. Sie betreut die Abteilung Geschirr. Ihr ganzer Stolz: Ein wertvolles Porzellanservice, das neu um die 1.500 Euro gekostet haben dürfte. Jetzt will sie noch 150 Euro dafür haben – ein echtes Schnäppchen, sagt sie. Seit vierzig Jahren ist sie dabei. Seither ist der Pfennigbasar ständig gewachsen. Anfangs waren es 25 ehrenamtliche Helfer, inzwischen sind es bis zu 150 Freiwillige, die den Kultverkauf stemmen.

Das ist viel Arbeit, aber auch schön. Und wir tun ja was Gutes.
Erlös kommt gemeinnützigen Zwecken zugute
Der Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis wurde 1951 auf Initiative von zwei Mannheimerinnen gegründet. Zusammen mit Frauen amerikanischer Offiziere wurde anfangs gebrauchte Kleidung im Keller des damaligen Kaufhauses Vetter verkauft.
Stand in der Nachkriegszeit zunächst die Hilfe für Flüchtlinge im Vordergrund, finanzieren die "DAFAK-Ladies", wie sie sich selbst nennen, inzwischen Projekte für Kinder, Jugendliche und Senioren. Seit dem Abzug der Amerikaner 2011 sind die Mannheimer Damen auf sich alleine gestellt. Im vergangenen Jahr brachte der Pfennigbasar 60.000 Euro ein. Insgesamt haben die wohltätigen Damen bislang mehr als zwei Millionen Euro gespendet.