Corona-Virus Mutation breitet sich weiter aus

Forscher: "Omikron-Variante wird in der Region Rhein-Neckar dominant werden"

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Die Omikron-Variante wird bald auch im Rhein-Neckar-Raum die vorherrschende Corona-Virus-Variante sein. Sagt der Bioinformatiker und Direktor des Europäischen Bioinformatik Instituts (EMBL-EBI), Rolf Apweiler. Er rät kurzfristig zu Kontaktbeschränkungen.

Vor allem die rasche und exponentiell steigende Ausbreitung der Omikron-Variante mache ihm Sorgen. Deshalb sei der Schutz durch Impfungen so wichtig. Besonders vulnerable, also durch Vorerkrankungen stark gefährdete Gruppen und Ältere müssten jetzt geschützt werden. Auch wenn die Verläufe ersten Erkenntnissen nach zu urteilen 10-30 Prozent weniger schwer ausfallen könnten, so Apweiler, müsse jetzt weiter mit Impfungen nachgelegt werden.

Besonders die Schnelligkeit des Ausbreitung mache eine wissenschaftliche Analyse mitunter aber schwierig, sagt Rolf Apweiler im Interview mit SWR-Redakteur Patrick Figaj:

Bedingungen ändern sich durch Omikron-Variante

Apweiler sagte gegenüber dem SWR, in dieser vierten Welle könnten sich sehr viel mehr Menschen mit dem Virus anstecken, als das bislang der Fall sei. Hintergrund ist die sehr wahrscheinlich höhere Infektiosität und dadurch schnellere Ausbreitung. Und damit steige dann auch die Summe der Menschen, die das Virus stärker treffe. Deshalb sei der richtige Ansatz, wie ihn auch der Expertenrat der Bundesregierung verfolge, jetzt noch einmal stärker darauf zu setzen, persönliche Kontakte zu beschränken.

"Wenn wir vorher eine zweiwöchige Verdopplungszeit hatten, und jetzt zwei Tage, dann bedeutet das, das wir sieben Verdopplungszyklen haben. Dann haben wir das 500-fache in der Zeit."

Omikron-Variante im Rhein-Neckar-Raum noch auf niedrigem Niveau

Wenn man bedenke, wie rapide sich die Virus-Mutation aktuell verbreite, dann sei absehbar, dass Omikron im Rhein-Neckar-Raum bis Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2022 auch hier die vorherrschende Form sei. So Apweiler im SWR-Interview weiter.

Der Bundesregierung einen Expertenrat zur Seite zu stellen um schneller handlungsfähig zu sein, begrüßt Apweiler. Seiner Ansicht nach sei es gut, das zu formalisieren. Um regelmäßig Stellungnahmen zu bekommen. In der aktuellen Situation hat der Forscher vor allem den Großraum London im Blick: Hier werde sich in nächster Zukunft zeigen, wie sich Omikron verhält und verbreitet.

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SWR