Große rote Buchstaben kleben auf dem Glas der Eingangstür: "Eintritt frei" ist dort zu lesen. Für Søren Grammel gehört das zum Konzept. Er stellt sich den Kunstverein als Teil des öffentlichen Raums vor. Kein Museum, in das man pro Ausstellung einmal hingeht, sondern einen Ort, der Teil des Alltagslebens wird.
Neue Zielgruppen ansprechen
Der Heidelberger Kunstverein liegt ein paar Schritte abseits der Fußgängerzone, etwas versteckt hinter dem Kurpfälzischen Museum. Vom neuen Konzept, sagt Michael Weber vom Beirat des Kunstvereins, erhoffe man sich, dass ein neues Publikum angezogen wird.
Im Gebäude gibt es vier bunte bemalte Tribünen, eine Regalwand mit Kunstbüchern und Künstler-Editionen - und endlich auch eine kleine Cafeteria für die Besucher.
Sehenswerte Ausstellung
Jetzt zeigt der Heidelberger Kunstverein die erste Ausstellung, die Søren Grammel für den Kunstverein kuratiert hat. Sie umfasst zum Beispiel Videos von Philipp Timischl, die Tausende von Meilen quer durch die USA in knalligen Farben zeigen, aber vor allem auch die Rauminstallationen von Alice Creischer. Sie will mit Fotos, Gemälden und Gedichten das Thema Ausbeutung sichtbar machen.
Eins ist jetzt schon klar: Beim Neustart des Heidelberger Kunstvereins gibt es viel zu lernen und zu entdecken. Und Søren Grammel ist fest davon überzeugt, dass das die Besucher auch so sehen werden.