Er soll eine neue Ära einleiten. Die drei Universitätskliniken in Mannheim, Tübingen und Freiburg gehören zu den ersten, die den neuen photonenzählenden Computertomographen für die Patientenversorgung nutzen können.
"Die neue Photon-Counting-Technologie öffnet die Tür für völlig neue Möglichkeiten in der Computertomographie."
Die Computertomographie ist eines der wichtigsten Verfahren, um Einblicke ins Innere des Körpers zu bekommen. Dreidimensionale Bilder helfen Erkrankungen und Verletzungen zu erkennen.
Dreidimensional, detailliert, hochauflösend
Der neue photonenzählende Tomograph liefert noch detailliertere Aufnahmen, die beispielsweise zeigen können, wie stark innere Organe geschädigt oder verletzt sind. Durch eine hochauflösende und dreidimensionale Darstellung des Herzens können kleinste Blutgefäße oder auch die Verengung von Arterien abgebildet werden.
Chancen für Diagnose und Therapie
Die behandelnden Ärzte können dadurch eine genaue Diagnose, etwa ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, liefern und eine gezielte Behandlung oder Vorsorge einleiten.
"Unsere Innovation erbringt für die Gesellschaft die frühere Diagnose von Krankheiten und die bessere Diagnose von Krankheiten."
Damit verbunden sei vielleicht auch die Möglichkeit, Krankheiten nicht nur in irgendeiner Form zu diagnostizieren, sondern auch Therapieentscheidungen abzuleiten. Als Patient könne man über die sinnvolle Therapie in Eigenverantwortung mitentscheiden, so Thomas Flohr aus dem Entwicklerteam.
Schneller und strahlungsärmer
In weniger als drei Minuten kann das Gerät den gesamten menschliche Körper durchleuchten. Für das Herz braucht der Tomograph nur den Bruchteil einer Sekunde.
Die Belastung durch Röntgenstrahlen ist bis zu 40 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Geräten. Deshalb setzt die Mannheimer Uniklinik den CT schwerpunktmäßig in der Kindermedizin ein.

Zum Beispiel beim vierjährigen Paul, der mit einer "Zwerchfellhernie", also einer Lücke im Zwerchfell geboren wurde. Seit seiner Operation muss er regelmäßig gescannt werden.
Die drei Standorte Mannheim, Tübingen und Freiburg sind vernetzt, um sich bei neuen Erkenntnissen bei Diagnose und Therapie auszutauschen.
Fortschritt wie vom Röhrenfernseher zum HD-Gerät
Warum die neue Technologie so große Fortschritte mit sich bringt? Während herkömmliche CT's Röntgenstrahlen erst in sichtbares Licht umwandeln, kann der photonenzählende CT bei der Untersuchung direkt elektrische Signale erzeugen. Einzelne Röntgenphotonen und ihr Energieniveau können ohne Umweg registriert werden. Die räumliche Auflösung und eine differenzierte Gewebeanalyse sind dadurch deutlich verbessert. Laut einem der Entwickler, Professor Thomas Flohr, sei der Sprung ungefähr so groß wie "vom Röhrenfernseher zum hochauflösenden HD-Gerät".