Geplant ist ein Neubau auf dem Gelände einer früheren NATO-Liegenschaft in der Rudolf-Diesel-Straße in Heidelberg. Dort soll zukünftig eine Rettungswache mit Fahrzeughallen, Umkleiden und Ruheräumen für die rund 80 Rettungskräfte, vier Rettungswagen sowie sechs Krankentransporte eingerichtet werden. Dazu sollen Verwaltungs- und Schulungsräume, Werkstatt, Lager und Katastrophenschutzhallen an einem Ort gebündelt werden. Insgesamt arbeiten in der Kreisgeschäftsstelle knapp 200 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Zahl soll sich auf dem neuen größeren Gelände verdreifachen, so DRK-Kreisgeschäftsführerin Caroline Falk bei einem Vor-Ort-Termin am Freitag. Nach Angaben der Stadt Heidelberg kostet der Neubau insgesamt etwa 19 Millionen Euro.

Der Bau der modernen Rettungswache verzögert sich jedoch weiter. Obwohl der Bebauungsplan abgeschlossen ist, fehlt weiterhin der Förderbescheid des Landes Baden-Württemberg. Ohne diesen kann das Projekt nicht verwirklicht werden, sagt Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos). Der Antrag wurde bereits mehrfach eingereicht, zuletzt im März dieses Jahres. Nach Bewilligung im Herbst 2025 wäre ein Baustart ab Sommer 2026 möglich, die Fertigstellung Ende 2028.

Aktueller Standort der Rettungswache veraltet
Die bestehenden Gebäude der DRK Rhein-Neckar Kreisgeschäftsstelle stammen aus den 1970er Jahren und seien technisch überholt. "Es gibt regelmäßig Wasserschäden, unzureichende Dämmung und insgesamt zu wenig Platz", erklärt Caroline Falk. Mitarbeiter im Verwaltungsgebäude klagen zum Beispiel über extreme Hitze im Sommer und Heizungsausfall im Winter. Dazu komme, dass durch mangelnde Räumlichkeiten nicht genügend Arbeitsplätze für alle Mitarbeiter zur Verfügung stehen, so die DRK-Geschäftsführerin weiter.
Einsatzzahlen steigen
Das DRK Rhein-Neckar weist darauf hin, dass die Einsatzzahlen und Anforderungen weiter steigen. Jährlich werden über 52.000 Rettungsdiensteinsätze in der Region durchgeführt, bei gleichzeitig zunehmenden Personal- und Flottenbedarf.
Wir sind an unserer absoluten Kapazitätsgrenze.
Auch der Katastrophenschutz sei betroffen: Die Heidelberger Strukturen dienen nicht nur dem Stadtgebiet, sondern einem großen Teil Nordbadens. Eine öffentliche Förderung dafür gebe es bislang nicht. Aktuell werden zwei Einsatzeinheiten auf eigene Kosten betrieben, so Caroline Falk. Das DRK und die Stadt Heidelberg hoffen auf eine baldige Entscheidung zur Förderpriorität, um den Stillstand der Bebauung zu verhindern und die Versorgung der Region langfristig abzusichern.