Die Zahl der sogenannten Inobhutnahmen ist laut Kreisverwaltung seit 2020 deutlich gestiegen. Beim Jugendamt vergleichen die Fachleute jeweils Monatszahlen miteinander: So gab es im Januar 2020 eine Inobhutnahme, im Januar 2021 bereits fünf (+4), und im Januar 2022 15 Fälle (+10), bei denen Kinder oder Jugendliche - nicht selten auf eigenes Betreiben hin - aus ihrer Familie genommen wurden.
Jugendliche wenden sich direkt an Beratungsstellen
Auch die Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche registrierten eine Verdoppelung der Beratungen. Hier zeige sich, dass während der Corona-Zeit Lehrkräfte und oft auch Schul-Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter als Ansprechpartner mitunter ausfielen, die Jugendlichen sich stattdessen direkt an die Beratungsstellen wandten, so die Kreisverwaltung.
"Oft können die Beratungsstellen nicht mehr das leisten, was die Jugendlichen brauchen. Das Jugendamt steht deshalb in engem Kontakt."
Bei einer Inobhutnahme wird das betroffene Kind bei Pflegeeltern oder in einem Heim untergebracht.