Die Welt von oben sah schon immer etwas anders aus: Schöner, grüner, wie eine Modelleisenbahnanlage. Genau diesen Blick über Mannheim und die Kurpfalz hinweg hat Ottheinrich Hauck immer wieder festgehalten. Zwischen 1958 und 2008 war er der wichtigste Experte für Luftbildfotografie in der Rhein-Neckar-Region.
Mehr als 120.000 Bilder
In fünf Jahrzehnten hat Hauck über 120.000 Fotos von oben geschossen. Jetzt hat seine Witwe den Nachlass von Ottheinrich Hauck dem Mannheimer Stadtarchiv überlassen.
Viele Kunden im Südwesten
Für Ottheinrich Hauck hat sich der Aufwand gelohnt: Alle großen Unternehmen gaben bei ihm Bestellungen auf, ebenso wie viele Städte und Gemeinden im Südwesten. Und vor allem auch Postkartenverlage.
Unterschiedliche Motive
Manfred Schreiner war damals Lehrling bei Luftbild Hauck in Mannheim, und er erinnert sich noch genau an das, was damals als Motiv gefragt war: Auflugslokale, Burgen, Kirchen, alte Städte, Bilder von Heidelberg und Ladenburg – um nur einige zu nennen. Manchmal, sagt Manfred Schreiner, gab es fast zu viel zu tun und die Arbeitszeiten seien lang gewesen.
Nicht ganz ungefährlich
Luftbildfotografie war damals noch ein kleines Abenteuer, denn der Pilot musste möglichst langsam fliegen. Maximal 80 Kilometer pro Stunde – und damit kurz vor dem Absturz.
Aufwändige Arbeit
Fotografiert wurde grundsätzlich mit Linhof-Großformatkameras. Ottheinrich Hauck besaß selbst den Pilotenschein und bald auch ein eigenes Flugzeug. Ehefrau Waltraud regelte den Schriftverkehr mit den Behörden und organisierte die Foto-Genehmigungen.
Ein umfangreicher Nachlass
Über 120.000 Fotos hat Ottheinrich Hauck hinterlassen – jetzt wurden sie von seiner Witwe an das Mannheimer Stadtarchiv MARCHIVUM übergeben.
Stiftung Kulturgut fördert Katalogisierung
Um die Bilder zu katalogisieren und nutzbar zu machen, wird das Projekt von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg mit über 90.000 Euro unterstützt. Waltraud Hauck hat dem Stadtarchiv die Fotos ihres 2015 verstorbenen Mannes kostenlos überlassen. "Mein Mann," sagt sie, "wäre stolz darauf, dass seine Arbeit erhalten bleibt und wertgeschätzt wird – ganz fer umme."