Jugendstreiktag in Baden-Württemberg - größte Veranstaltung in Mannheim

Rund 400 Auszubildende und dual Studierende aus der Rhein-Neckar-Region haben sich an den Aktionen in Mannheim beteiligt. Die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsmedizin Mannheim, der Stadtverwaltung, der Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH (RNV) und der Bundesagentur für Arbeit haben dafür ihre Arbeit niedergelegt.
Betroffen war auch Heidelberg. Dort wurden die Stadtwerke Heidelberg bestreikt. An der Aktion beteiligten sich laut der Gewerkschaft Verdi auch Streikende aus anderen Teilen Baden-Württembergs und aus Ludwigshafen.

Kita und Pflege: Nachwuchs dringend gesucht
Verdi fordert für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst 100 Euro mehr Lohn monatlich und eine tariflich vereinbarte Regelung für Übernahmen. Außerdem die Kostenübernahme eines Tickets für den ÖPNV.
„Viele Azubis verlassen im Zuge der Ausbildung ihr Elternhaus. Die Ausbildungsvergütung ist somit kein Taschengeld – sie wird für steigende Mieten dringend gebraucht.“
Wie zwingend der öffentliche Dienst auf Nachwuchs angewiesen sei, zeige die Situation in Kitas und Pflegeeinrichtungen, heißt es von Gewerkschaftsseite.

"In vielen Bereichen zeigt sich bereits jetzt, dass der laufende Betrieb ohne die Auszubildenden nicht ausreichend gewährleistet werden kann. Auch sie halten den Laden am Laufen.“
Vielen der Demonstrierenden in Mannheim arbeiten in Pflegeberufen. Den meisten geht es nicht nur ums Geld. Es geht auch um Wertschätzung und Anerkennung für Pflegeberufe.
"Am Anfang von Corona hat man gemerkt und jeder hat gesagt: Pflege, ganz toll! Wir stellen uns abends auf den Balkon und klatschen. Mittlerweile ist davon nichts mehr zu sehen."
Der Auftakt des Warnstreiks am Dienstag fand im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses statt. Dann zogen die streikenden Nachwuchskräfte durch die Innenstadt und trafen sich zur Abschlusskundgebung auf dem Alten Messplatz. Dort hat auch der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke eine Rede gehalten.
