Der Dekan der katholischen Kirche in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) Jürgen Grabetz hat das Geld nicht genommen, um sich selbst zu bereichern, sondern um damit Bedürftige zu unterstützen, so Klemens Gramlich, Dekanatsratsvorsitzender Wiesloch. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Der Fall wird wegen Verdachts auf Veruntreuung geprüft.
"Das ist natürlich nicht in Ordnung, unter der Verletzung aller Standards, wie wir normalerweise helfen."
Der Wieslocher Dekan hat sich selbst angezeigt
Der Dekan der katholischen Kirche soll sich selbst angezeigt haben. Er wurde daraufhin vom Freiburger Erzbischof Stephan Burger beurlaubt.
Ein Image-Schaden für die Kirche?
Ob der Vorfall einen Image-Schaden für die Kirche hinterlässt, sei schwer zu sagen, findet Klemens Gramlich. Man sei im Dekanat Wiesloch auf jeden Fall schockiert über den Vorfall.
"Ich finde es, Gott sei Dank, nicht so schlimm, da er sich nicht selbst bereichert hat, aber es ist natürlich etwas, das nicht vorfallen sollte."

Wie geht es für den Wieslocher Dekan weiter?
Der Dekan habe nach seiner Selbstanzeige versichert, dass er den Schaden wiedergutmachen will. Zunächst mal bleibe er weiterhin als Seelsorger in Hockenheim, so Gramlich: Er sei erst einmal von allen nicht-seelsorgerischen Aufgaben entbunden.
"Er hat nicht nur die Macher-Qualitäten, sondern auch die Seelsorger-Qualitäten und ich denke, da wird es auf jeden Fall Möglichkeiten für ihn geben, wie er zumindest einen Teil seiner Qualitäten weiter gut einbringen kann."
Das Erzbistum ermittelt jetzt
Der Rechnungshof des Erzbistums ermittle zurzeit, um wie viel Geld es sich dabei gehandelt hat. Außerdem wolle man prüfen, wie es dazu kommen konnte und dieses Loch stopfen, sagt Gramlich.