Lebensmittelkonrolle Wiesloch (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar)

Mehr als 2.100 Betriebe unter die Lupe genommen

Tote Maus und viel Schimmel bei Lebensmittelkontrollen im Rhein-Neckar-Kreis

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Die 15 Lebensmittelkontrolleure im Rhein-Neckar-Kreis brauchen gute Nerven: Bei ihren Überprüfungen stoßen sie regelmäßig auf Ekliges. Auch 2021 erlebten sie böse Überraschungen.

Eine mumifizierte Maus hinter einer Brotschneidemaschine, Schimmel am Fleischwolf, Papier im Pizzateig: Auch das Jahr 2021 war für die Kontrolleure nicht immer angenehm.

Mumifizierte Maus in einer Restaurant-Küche (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar)
Ekel-Alarm: Mumifizierte Maus in einer Restaurant-Küche

Kontrolleure finden Gammelfleisch

Gut 2.100 Kontrollen haben die Lebensmittel-Spezialisten im vergangenen Jahr durchgeführt: In Restaurants und Großbetrieben, im Einzelhandel oder auch bei Imbissen und Liefer-Services. Vor allem letztere zeichneten sich durch mangelnde Hygiene aus: 24 Betriebe mussten vorübergehend geschlossen werden. Dort fanden sich nicht nur schimmeliger Käse und Gammel-Fleisch, es gab auch gravierende Mängel bei der sonstigen Hygiene, zum Beispiel an Küchengeräten.

"Das führt dann auch dazu, dass diese Betriebe auf unserer Internetseite veröffentlicht werden. In der Regel erfolgt dann auch eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft."

Schublade mit verdreckten Küchenutensilien (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar)
Von einwandfreier Hygiene kann in diesem Betrieb keine Rede sein

Nur Stichproben möglich

Rund 8.000 Betriebe gibt es im Rhein-Neckar-Kreis, die zu kontrollieren wären - aber das ist laut Landratsamt ein Ding der Unmöglichkeit. Die Verantwortung für die Sicherheit der Lebensmittel liege deshalb auch in erster Linie bei den Betrieben selbst.

Badischer Spargel aus Spanien

2021 haben sich nach Kreisangaben erstmals Mitarbeiter speziell mit dem Thema "Geografische Herkunft" befasst und kontrolliert, ob bestimmte Lebensmittel auch wirklich daher kamen, wo sie traditionell hergestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel Allgäuer Bergkäse, spanischer Serrano-Schinken oder auch Erdbeeren und Spargel aus Baden. Dabei seien aber keine Verstöße festgestellt worden.

Tiertransporte wurden ebenfalls kontrolliert

Neben den Lebensmittelkontrollen ist ein weiterer Einsatzbereich der Kontrolleure der Tierschutz. Während der Pandemie habe vor allem die Zahl der illegalen Welpentransporte zugenommen.

"Uns macht die Vielzahl an illegalen Welpen-Transporten Sorge"

Zweimal sei man an Samstagen gerufen worden, weil illegal in die Region gebrachte Welpen auf einem Parkplatz übergeben worden waren. Häufig würde das Veterinäramt von Tierärzten und Tierärztinnen verständigt, weil ihnen sehr kranke und viel zu junge Welpen aus dem Ausland gebracht würden.

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SWR