Die ersten Menschen ziehen im Oktober ein. Die Stadt Mannheim muss mehr Menschen aus der Ukraine unterbringen als ursprünglich geplant. Laut Stadt können die regulären Erstaufnahmeeinrichtungen kaum mehr Flüchtlinge aufnehmen. Sie werden Mannheim vom Land Baden-Württemberg zugewiesen.
Im Wichernhaus können bis zu 120 Menschen untergebracht werden, so die Stadt. Sie sollen dort, wie zuvor im Thomashaus und in der Jugendherberge, vorübergehend unterkommen. Die Stadt will sie anschließend in reguläre Wohnungen vermitteln.
Gebäude war zuvor Pflegeheim
Der Baukonzern Diringer&Scheidel stellt das Gebäude bis Ende Juli 2023 zur Verfügung. Das Wichernhaus ist ein ehemaliges Pflegeheim. Dessen Bewohner und Mitarbeitende sind bereits im September umgezogen. Der Baukonzern will am Standort laut Stadt mittelfristig neu bauen.
Keine Behörden vor Ort
Eine "Verwaltungsstraße“ mit behördlichen Leistungen vor Ort soll es laut Stadt nicht geben. Dafür stünden die Bürgerdienste, Jobcenter, Ausländerbehörde oder der Fachbereich Arbeit und Soziales zur Verfügung.
Stadt reagiert auf steigende Flüchtlingszahlen
Die Stadt wollte die Erstaufnahmestrukturen in Mannheim eigentlich herunterfahren, muss sich jetzt aber an die steigenden Zahlen Geflüchteter anpassen.
Krieg gegen die Ukraine BW: Zahl der Ukraine-Flüchtlinge hat sich verdoppelt
Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine steigt weiter. In Baden-Württemberg sind die Kapazitäten in den Erstaufnahme-Einrichtungen laut Justiz- und Migrationsministeriums mittlerweile erschöpft.
Das Land Baden-Württemberg hatte Ende August mitgeteilt, dass die Kapazitätsgrenzen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes erreicht seien. Daher müssten jetzt kurzfristige Lösungen her.
Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) zeigte sich dankbar für die Möglichkeit der Zwischennutzung des Wichernhauses.