Die Stadt Mannheim plant, ein Hotel und zwei Wohnheime anzumieten, so dass weitere 140 Menschen dort Platz finden. Zuerst war die Jugendherberge (Foto) als Erstanlaufstelle eingerichtet worden. Die Kapazitäten dort sind seit Ende der vergangenen Woche ausgeschöpft.
Mannheim rechnet vor allem mit geflüchteten Frauen und Kindern
Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) sagte, die Stadt stelle sich darauf ein, dass vor allem Frauen mit Kindern eine Bleibe benötigen. Es sei selbstverständlich, ihnen bestmöglich zu helfen.
"Dies ist unsere humanitäre Pflicht. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation."

Sport- und Veranstaltungshallen als Notunterkunft
Die "Taskforce Ukraine-Hilfe“ prüft drei Sport- oder Veranstaltungshallen für eine mögliche Notunterbringung. Damit stünden dann weitere 750 Notschlafplätze zur Verfügung. In einem ersten Schritt bereiten Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Sanitätsdienst die Lilli-Gräber-Halle in Friedrichsfeld als Notunterkunft für Ukraine-Geflüchtete vor.
Danach folgen die Sport- und Kulturhalle Feudenheim und die GBG-Halle Herzogenried. Die Stadt weist darauf hin, dass die Mannheimer Bevölkerung mit Einschränkungen rechnen müsse. Man bemühe sich aber, einen Ausgleich zu finden.
Mannheimer Oberbürgermeister bittet um Mithilfe
Peter Kurz (SPD) lobte in einer Videobotschaft die Spendenbereitschaft und das Engagement der Stadtbevölkerung. Er fordert sie auf, weitere Zeichen der Solidarität zu setzen.
Ich appelliere an alle, die geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für Ukraine-Geflüchtete zur Verfügung stellen können: Melden Sie dies bitte bei uns an.
Weiter sagte er, man könne Geflüchtete mit Kindern nicht auf Wochen in Notunterkünften unterbringen. Ziel sei es, die Angebote der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger zu nutzen.

Heidelberger OB appelliert ebenfalls an Bevölkerung
Auch der Heidelberger Oberbürgermeister Eckard Würzner (parteilos) bittet um die Mithilfe der Stadtbevölkerung. Zwar seien die Zugangszahlen derzeit noch relativ niedrig, aber auch Heidelberg rechnet damit, dass mehr und mehr Geflüchtete kommen. Weil die städtischen Kapazitäten dann nicht ausreichen, hofft man auf Wohnungsangebote von Heidelbergerinnen und Heidelbergern.
Bitte helfen sie uns deshalb, den Geflüchteten ein Zuhause zu geben, das sie jetzt so dringend brauchen.
Zusätzliche Plätze im Heidelberger Patrick-Henry-Village
In Heidelberg werden Geflüchtete aus der Ukraine derzeit zunächst im Ankunftszentrum Patrick-Henry-Village (PHV) untergebracht. Das dafür zuständige Justizministerium weist darauf hin, dass man von der Stadt die Genehmigung habe, die vereinbarte Kapazitätsgrenze überschreiten zu dürfen. So können dort 800 zusätzliche Plätze geschaffen werden.
Landratsamt Rhein-Neckar erarbeitet Handlungsleitfaden für Kommunen
Auch der Rhein-Neckar-Kreis betrachtet die Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine als eine der dringlichsten Aufgaben. Derzeit erarbeitet das Ordnungsamt für die Kommunen einen Leitfaden, in dem Fragen bezüglich Unterkunft, Aufenthalt und Leistungsgewährung beantwortet werden sollen.
Einrichtung eines "Service-Point Ukraine"
Ab Montag, den 14. März gibt es im Heidelberger Landratsamt zudem einen "Service-Point Ukraine". Dort stehen auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher zur Verfügung. Der Service-Point ist vorzugsweise für Geflüchtete gedacht, die weder in einer Erstaufnahmeeinrichtung noch bei einer der großen Kreisstädte gemeldet sind.