Die Mannheimer Augustaanlage ist eine vierspurige Straße, die das Mannheimer Planetarium mit dem Wasserturm verbindet. In der Mitte der großen Straße gibt es eine breite Flaniermeile. Am Dienstagnachmittag wurde dort die sogenannte Planetenallee eröffnet. Der Freundeskreis Mannheimer Planetarium e.V. hat diesen Planeten-Lehrpfad initiiert.
Mannheimer Augustaanlage wird zur Planetenallee
Wie weit ist der Neptun von der Erde entfernt und in welcher Relation stehen die Planeten zur Sonne? Diese Fragen kann man mit Hilfe der Planetenallee bequem zu Fuß beantworten. Auf einer Strecke von rund 1.000 Metern sind alle acht Planeten in Form von kleinen eingelassenen Scheiben im Boden verteilt.
Jeder Planet ist mit einem QR-Code versehen. So bekommt man auch nützliche Informationen zum Planeten. Links und rechts neben den Planetenscheiben sind Markierungsnägel eingelassen. Auch der Abstand zwischen den Nägeln ist genau bemessen: Er stellt die Strecke dar, die der Planet innerhalb von 24 Stunden zurücklegt. Je weiter der Planet von der Sonne entfernt ist, desto größer ist die zurückgelegte Strecke. Je nach Planet sind es unterschiedlich viele Markierungsnägel: Merkur wird von sechs Nägeln umrandet. Neptun von 22.

Die Größenverhältnisse und auch die Abstände zwischen den Planeten sind maßstabsgetreu
Größenverhältnisse und Abstände auf der Planetenallee sind maßstabstgetreu. Das ist laut Initiatoren auch das Besondere an dieser Installation. Man will damit das Sonnensystem und die Dimensionen erlebbar und begehbar machen. Ein Meter in der Planetenallee entspricht somit rund 4,5 Millionen Kilometer im Weltall.
Sonne als leuchtender Teil der Planetenallee
Die Sonne ist als leuchtende Kugel auf einer Glas-Stele angebracht. Die Gesamthöhe der Konstruktion beträgt knapp dreieinhalb Meter. Das aufwendig hergestellte Glas-Konstrukt wiegt 800 Kilogramm und hat ein 15 cm dickes Glas, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises des Mannheimer Planetariums, Fritz Jochen Weber.





Planetenallee: Pech und Pannen
Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte das Projekt mehr als 15 Jahre. Das hat laut Roswitha Henz-Best unterschiedliche Gründe. Sie ist die stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises des Mannheimer Planetariums und ist einfach nur erleichtert, dass die Planetenallee endlich eröffnet werden konnte.
Die Planetenallee in dieser Form sei einzigartig und daher hat die Planung und Umsetzung auch entsprechend lang gedauert. Laut Henz-Best ging das Ganze zudem durch verschiedene Hände. Es gab Schwierigkeiten von der Planung bis hin zur Produktion. Sie erzählt unter anderem von Ausfällen, insolventen Firmen, kaputten Druckern, fehlenden technischen Voraussetzungen und diversen Stolpersteinen. Zusammengefasst: Es gab sowohl organisatorische, als auch technische und finanzielle Schwierigkeiten.
Ich bin sehr erleichtert, dass wir es endlich einweihen können und dass wir es nach so langer Zeit endlich geschafft haben.
Planetenallee ohne Fördermittel finanziert
Insgesamt gab es für das Projekt 121 Einzelspenden. Von 10 Euro bis hin zu 50.000 Euro, erzählt Roswitha Henz-Best. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 233.000 Euro. Die Gesamtabrechnung sei allerdings noch nicht ganz abgeschlossen.
Von den Markierungsnägeln neben den Planetenscheiben bis hin zu den Pflastersteinen wurde alles durch Spenden finanziert. Bei der Eröffnung am Dienstagnachmittag waren einige der Spenderinnen und Spender vor Ort, um sich das fertige Projekt anzuschauen.