Die EU-Kommission hat rund 100 Städte ausgewählt, die in Sachen Klimaschutz vorangehen sollen. 362 Städte hatten sich europaweit als Modellstädte beworben. Laut Stadt Heidelberg stellt die EU 117 Millionen Euro für die Mission "Klimaneutrale und smarte Städte" und konkrete Klimaschutz-Maßnahmen zur Verfügung.
Mannheim mit "Local Green Deal"
Teil des Mannheimer Konzepts ist auch der "Local Green Deal"- Ansatz, mit dem man sich ambitionierte Ziele für den Klimaschutz gesetzt habe.
Dass Mannheim von der EU ausgewählt worden sei, sei Ansporn, die Ambition bis 2030 durch Aktionen mit der gesamten Stadtgesellschaft erfolgreich umzusetzen, so Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD).
Mannheims Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) sieht vor allem in den Bereichen Verkehrswende, der Sanierung von Gebäude und bei Erneuerbaren Energien erheblichen Investitionsbedarf.
OB: Heidelberg seit Jahren vorn im Bereich Umweltschutz
Auch Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) freut sich über die Ernennung zur Modellstadt. Man habe sich über Jahrzehnte hinweg einen Ruf als Umwelt-Hauptstadt erarbeitet.
Nun müsse man die Kräfte weiter bündeln und wolle zusammen mit der Stadtgesellschaft an der Umsetzung dieses ambitionierten Ziels arbeiten.
Städte in allen 27 EU-Staaten dabei
Die Modellstädte liegen in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Neben Heidelberg und Mannheim sind deutschlandweit auch Aachen, Dortmund, Dresden, Frankfurt am Main, Leipzig, München und Münster ausgewählt worden.
Klimaschutzverträge für jede Modellstadt
Jede teilnehmende Stadt soll ein Klimaschutzvertrag ausarbeiten, unterzeichnen und umsetzen - mit konkreten Plänen, um bis 2030 klimaneutral zu werden. Diese Verträge seien zwar nicht rechtsverbindlich, stellen aber eine klare und deutlich sichtbare politische Verpflichtung gegenüber der EU, Behörden und Bürgerinnen und Bürgern dar, so die Stadt Mannheim.
Eine direkte Geldzahlung durch die EU ist offenbar nicht vorgesehen, sondern es sollen beispielsweise bessere Zugangsbedingungen für Förderprogramme ermöglicht sowie konkrete Beratungsangebote gemacht werden. Das soll dann in die Umsetzung lokaler Aktionen und Deals münden, um den Weg zur Klimaneutralität zu beschreiten.
Bürgerinnen und Bürger sollen mitgestalten
Die Stadtbewohnerinnen und -bewohner sollen bei all dem im Mittelpunkt stehen. Aus Sicht der EU haben sie als Produzenten, Verbraucher, politische Akteure oder Touristen einen großen Einfluss auf Umwelt und Klima. Die Bürgerinnen und Bürger sollen durch "Bottom-up-Initiativen" mitgestalten, so die Pläne der EU.
Die europäische Mission "100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030" ist eine von fünf neuen Missionen im EU-Forschungsprogramm Horizont Europa.