SEK-Einsatz (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Freigesprochener Rentner berichtet von "Todesängsten"

LKA weist Kritik um Einsatz gegen Paketbomben-Verdächtigen zurück

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Nach dem Freispruch im Prozess um Paketbomben an Lebensmittelhersteller weist das Landeskriminalamt Kritik zurück. Die kamen vom angeklagten Rentner.

Der Mann hatte angegeben, bei der Stürmung seines Hauses Todesängste ausgestanden zu haben. Schwerbewaffnete Spezialkräfte hatten den Zugriff ausgeführt. Aus Sicht der Beamten sei es ein angemessener Einsatz gewesen, sagt ein Sprecher des Landeskriminalamtes.

"Das war sein Empfinden."

Das Landeskriminalamt weist die Vorwürfe zurück. Nach dem damaligen Ermittlungsstand musste die Polizei davon ausgehen, dass der 67-Jährige mit Sprengstoff hantiere und den Tod von Menschen in Kauf nehme.

Heilbronn

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Zugriff verhältnismäßig?

Im Prozess hatten die beiden Anwälte des Freigesprochenen beschrieben, dass seine Frau bei dem Zugriff in der Wohnung verletzt worden sei. Ob dieser Zugriff verhältnismäßig gewesen sei, müsse noch geprüft werden, hieß es während der Plädoyers.

Vier Menschen verletzt

Der Elektriker war angeklagt, explosive Postsendungen an die Wild-Werke in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis), Lidl in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und den Babynahrungshersteller Hipp in Bayern verschickt zu haben, um Geld zu erpressen. Durch die Paketbomben waren insgesamt vier Menschen verletzt worden.

Täter wird weiter gesucht

Die Polizei sucht weiter nach dem Täter. Die Heidelberger Staatsanwaltschaft prüft mögliche weitere Ermittlungsansätze. Wie die Behörde auf SWR-Anfrage mitteilte, beziehen sich diese Ermittlungen auf einen möglichen anderen Täter oder weitere Mittäter.

Das Landgericht hatte den Rentner aus Ulm freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft wertet das Urteil des Landgerichts aber nicht als Beweis für seine Unschuld.

Ulm

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