Für den 29-Jährigen war schon früh klar, dass er Arzt werden möchte. Der Haken: Sein Abi-Schnitt reichte nicht für einen der heiß begehrten Studienplätze in Medizin. Deshalb hat er zunächst für knapp sieben Jahre im Rettungsdienst als Notallfallsanitäter gearbeitet.
Bewerbung als Landarzt: Motivation statt sehr guter Schulnoten
Als 2021 die Landarztquote in Baden-Württemberg eingeführt wurde, hat er schnell gehandelt. Denn beim Auswahlverfahren stehen laut Landesverordnung weniger die Schulnoten, sondern vielmehr die persönliche Motivation der Bewerber für den Beruf des Hausarztes im Vordergrund. Damit konnte Jan Eichhorn viele Wartesemester umgehen und direkt ins Studium starten.
Landarzt: Verpflichtung nach dem Studium
Baden-Württemberg schafft durch die Landarztquote pro Jahr 75 Studienplätze der Humanmedizin. Die Studierenden verpflichten sich, nach dem Studium für mindestens zehn Jahre als Landärztin oder Landarzt in Baden-Württemberg zu arbeiten.
Ziel: Medizinische Versorgung auf dem Land sicherstellen
Das Land will damit der medizinischen Unterversorgung auf dem Land entgegenwirken. Vom Mangel besonders betroffen seien Hausarztpraxen. An ihnen wird es laut Regierungspräsidium Stuttgart in kommender Zeit mangeln - vor allem in ländlichen Gebieten Baden-Württembergs.
Bei Vertragsbruch drohen hohe Strafzahlungen
Sollte Jan Eichhorn nach dem Studium nicht als Landarzt arbeiten, droht eine Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro. Nach Angaben des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart greift diese Strafzahlung allerdings nicht, wenn Jan Eichhorn durch eine Prüfung oder sogar das gesamte Studium fallen würde.
Mittlerweile setzen verschiedene Bundesländer - darunter Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen - in Hinblick auf die prognostizierte medizinische Unterversorgung auf dem Land die Landarztquote um. Kritiker der Landarztquote fordern unter anderem mehr Studienplätze, um diese Problematik tatsächlich lösen zu können.