Fast wie echt
KunsthistorikerinTina Öcal zeigt auf ein Gemälde von Lucas Cranach, oder besser gesagt: Ein Gemälde, das so aussieht, als hätte es der Meister selbst geschaffen. Hat er aber nicht. "Ein solches Kunstwerk", sagt sie, "wäre unbezahlbar".
Kunstfälschungen als Unterrichtsmaterial
Gleich nebenan befindet sich ein Landschaftsgemälde von Otto Modersohn, einem der Gründer der Künstlerkolonie Worpswede. Aber auch dieses Bild ist eine Fälschung. Für den Heidelberger Kunshistoriker Henry Keazor ist es trotzdem von unschätzbarem Wert – denn es dient ihm als Lehrmaterial.
"Es geht um Aufklärung, es geht darum, die Studierenden bereit zu machen für den Berufsalltag, wo sie immer wieder auf Fälschungen stoßen können."

Leihgaben aus Berlin
"Wir werden immer wieder an Kapazitätsgrenzen kommen und es stellt sich unweigerlich die Frage: Wohin mit diesen Arbeiten? Für uns ist da die Universität Heidelberg mit diesem Projekt eine sehr willkommene Lösung."
Tipps für künftige Kunstfälscher will Henry Keazor mit seinen Seminaren natürlich nicht geben. "Die Studierenden," sagt er, "sehen auf diese Art und Weise ja auch, wie schnell man ertappt werden kann - und dass man damit eigentlich nicht reich werden sollte."