Laut Urteil hat der Angeklagte mit der unangemeldeten Blockade bei HeidelbergCement in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) Gewalt ausgeübt - zusammen mit den anderen Teilnehmern der Aktion. Mehrere Lkw-Fahrer konnten stundenlang nicht weiterfahren. Damit sei der Tatbestand der Nötigung erfüllt. Für den Angeklagten sprach aus Sicht der Richterin, dass er keine Vorstrafen hatte.
Insgesamt zwölf Aktivisten angeklagt
Die Aktivisten hatten am 5. Mai vergangenen Jahres die Ein- und Ausfahrt des Werks blockiert. Einige hatten sich bei der Aktion unter anderem an ein Holzgerüst vor dem Zementwerk gekettet.
Die Staatsanwaltschaft hat insgesamt zwölf Mitglieder von "Extinction Rebellion" wegen Nötigung angeklagt.
Protest vor Prozessbeginn in Heidelberg
Vor Beginn der Verhandlung am Mittwoch hatten mehrere Klimaaktivisten vor dem Gerichtsgebäude in Heidelberg protestiert.

Zwei Aktivisten angeklagt - einer vor Gericht erschienen
Ursprünglich sollten sich bei der Verhandlung am Mittwoch zwei Aktivisten vor Gericht verantworten. Einer der beiden war aber nicht vor Gericht erschienen. Er hatte einen Tag vor Prozessbeginn kurzfristig einen geringeren Strafbefehl angenommen.
Angeklagte sehen sich im Recht
Wie einer der Angeklagten dem SWR auf Anfrage sagte, wollten sie mit ihrer Blockade darauf aufmerksam machen, dass die Zement-Industrie aus ihrer Sicht massiv zur Klimakrise beitrage. Sie fordern vom Heidelberger Konzern weniger Umweltzerstörung und die Einhaltung von Menschenrechten entlang der Lieferketten. Einen Tag später hatten Aktivisten bei der Hauptversammlung des Konzerns an der Zentrale in Heidelberg demonstriert.

Aktivisten kritisieren HeidelbergCement
Umweltschützer kritisieren HeidelbergCement immer wieder. Sie werfen dem Unternehmen vor, sich selbst öffentlich umweltfreundlicher und verantwortungsbewusster darzustellen, als es eigentlich sei.
HeidelbergCement: Weniger Emissionen
HeidelbergCement erklärt auf seiner Internetseite, dass man sich seit vielen Jahren um den Klimaschutz bemühe und darum, CO2-Emissionen zu minimieren. Bis spätestens 2050 wolle man bei allen Produkten CO2-neutralen Beton anbieten.