Eine Intensivpflegerin versorgt ein am RS-Virus erkranktes Kind. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat)

Folgen der Erkältungswelle

Kinderkliniken in der Rhein-Neckar-Region am Limit

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Die Erkältungswelle geht um – und vor allem Kinder erwischt es immer häufiger. Das sorgt in den Kliniken in der Region für große Probleme.

Rüdiger Adam ist Kinderarzt am Uniklinikum Mannheim. Die Lage auf seinen Stationen macht ihm derzeit große Sorgen.

"Ich hab sowas in der Form noch nie erlebt."

Volle Kinder-Stationen auch in Heidelberg

Die Situation in Mannheim ist kein Einzelfall. Auch das Uniklinikum Heidelberg erklärte auf Anfrage, es würden zurzeit spürbar mehr Kinder wegen eines schweren Verlaufs einer Atemwegserkrankung behandelt als zum gleichen Zeitpunkt in den Vorjahren.

Wie bereits im vergangenen Jahr habe die saisonal übliche Infekt-Welle auch diesmal wieder deutlich früher begonnen. Allerdings gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Verläufe dieses Jahr schwerer seien.

Uniklinikum Mannheim zieht Konsequenzen

In Mannheim wurde die Anzahl der Betten in der Kinderklinik deshalb um ein Viertel erweitert. Ärzte, Pflege- und Hilfskräfte wurden aus anderen Stationen abgezogen. Aber trotzdem sind die Ressourcen knapp.

"Es kommt immer wieder zu Verzögerungen und die Wartezeiten sind enorm. Im Moment kriegen wir es gerade noch so hin."

Konkret bedeutet das, dass die kleinen Patienten zum Teil verlegt werden müssen - in ein anderes Krankenhaus in der Region. Dabei gilt die Faustregel: Je jünger das Kind, desto höher die Gefährdung, betont Rüdiger Adam. Dabei seien die Erreger keineswegs neu, im Gegenteil, gerade das RS-Virus sei ein "alter Bekannter", aber die Welle in diesen Tagen und Wochen habe einen bestimmten Grund – und der heißt Corona.

"Die Kindertagesstätten sind quasi Immun-Trainings-Gebiet Nummer 1. Die gesunden Kinder müssen den Viren ausgesetzt werden. Das blieb während Corona aus – und so werden alle Infektionen jetzt quasi nachgeholt."

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