Vielen Ladenbesitzern, die vom Karneval leben, geht es gerade schlecht. So auch Stefan Richter, der in Mannheim ein Kostümgeschäft betreibt. Bei ihm bleiben die Regale auch dieses Jahr voll, aber sein Laden leer. So geht das schon seit zwei Jahren. Normalerweise macht er während der Fasnachtszeit den meisten Umsatz, aber wegen Corona und des Krieges in der Ukraine will auch dieses Jahr kaum einer feiern.
"Wenn Du da stehst und es kommt überhaupt keiner, das ist schon bedrückend."
Knallvoll sei es hier normalerweise an Fasnacht, so der Ladenbesitzer. Jetzt ist er froh, wenn sich zumindest ein paar Kinder in sein Traditionsgeschäft verirren. Selbst denjenigen, die normalerweise kein Fasching feiern, fehle momentan diese Lebensfreude, sagt einer der wenigen Kunden im Laden. Aber nicht nur der Spaß kommt zu kurz, auch die Einnahmen fehlen. Seine Angestellten musste Stefan Richter schon entlassen. Und auch sonst waren die vergangen beiden Jahre hart für ihn.
"Ich musste ans Ersparte gehen - und wenn es so weitergeht, dann auch noch an die Rente. Das will ich aber nicht."
Dieses Jahr überstehe er noch, aber wenn Fasnacht nächstes Jahr nochmal ausfällt, sagt er, wird es für ihn kritisch.
Probleme auch in der Gastronomie
Vielen Gastronomen geht es ähnlich. Statt ausgelassener Fasnachtspartys gibt es auch dieses Jahr wieder leere Lokale. Marco Schüssler ist derzeit selbst sein bester Kunde. Drei Lokale hat er in Mannheim - und außerdem betreibt er bei der Straßenfasnacht normalerweise noch Würstchenbuden. Auch die fallen dieses Jahr weg.
"Lachende Gesichter, die Leute wollen feiern und Spaß haben – aber jetzt muss man schauen, wie sich das entwickelt."
So bleibt nur die Hoffnung, dass der Schrecken des Krieges und der Pandemie ein schnelles Ende nimmt. So bald wie möglich.