Ohne Insekten kein Honig und auch keine Obst- und Gemüseernte: Insekten bestäuben fast alle Pflanzen, die bei uns wachsen. Damit Forscher mehr über die Verbreitung oder den Rückgang von Insekten verstehen, ist es wichtig sie zu zählen. Das Julius-Kühn-Institut in Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis) sucht deshalb in einem Mitmach-Forschungsprojekt Helfer für die Erfassung von Nützlingen und Schädlingen.
Einfluss der Landwirtschaft auf die Insektenvielfalt
Die freiwilligen "Bürgerwissenschaftler" sollen vor allem auf Streuobstwiesen in der Region zählen. Das hilft den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, eine fundierte Aussage über den Wert von Streuobstwiesen in intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen zu machen.
"Insbesondere interessieren uns hier Nützlinge wie die Schwebfliegen, die zwischen verschiedenen Habitaten hin und her wandern"

Das Ziel: Rund 30 Streuobstwiesen im Raum Rhein-Main-Neckar beobachten
"Nützlink" heißt das Mitmach-Forschungsprojekt. Die Forschenden hoffen, dass durch die Rückmeldungen ein noch genaueres Bild der heimischen Insektenwelt entsteht. Gleichzeitig soll die Aktion auch dafür sensibilisieren, wie gefährdet Insekten sind.
Wie kann ich zählen?
Rund zehn Minuten lang an einem Ort beobachten und zählen, das genüge schon. Gezählt wird nach einem bestimmten Schema. Vorkenntnisse sind nützlich.
"Letztendlich geht es darum zu erkennen, wer fliegt da rum und wie viele fliegen da rum."
Streuobstwiesen sind wegen ihres Angebots an Nahrung und Lebensraum für Insekten ideale Orte, um ihren Bestand zu beurteilen. Die Wiesen sind auch eine Regenerationsquelle für Insekten im landwirtschaftlichen Umfeld.
Der Vergleich solcher geschützter Flächen mit landwirtschaftlichen Intensivkulturen könne die Wissensgrundlagen für eine wirksame Agrar- und Umweltpolitik bilden, so die Forschenden .