Die deutsche Hockey-Mannschaft gewinnt die Weltmeisterschaft und jubelt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/WorldSportPics | Frank Uijlenbroek)

Interview mit Vater von Hockey-Weltmeister Alexander Stadler

Vater von Mannheimer Hockey-Weltmeister: "Richtige mentale Monster sind das!"

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Patrick Figaj

Drei Spieler aus Mannheim sind in Indien Hockey-Weltmeister geworden. Einer von ihnen: Torwart Alexander Stadler. Sein Vater ist mächtig stolz auf ihn, verrät er im Interview.

SWR Aktuell: Haben Sie denn schon mit ihrem Sohn telefonieren können?

Gunter Stadler: Wir haben kurz telefoniert aus der Mannschafts-Kabine, das war natürlich ein großes Tohuwabohu. Wir haben eigentlich täglich Kontakt gehabt, während er (Alexander Stadler) in Indien war. Er war da so, wie ich ihn kenne: fokussiert, fleißig und mit Sicherheit sportlich angespannt. Aber ich habe ihn so erlebt, wie er eigentlich sein Leben lang ist.

SWR Aktuell: Sie haben die Hockey-WM von zu Hause aus verfolgt. Was haben Sie gedacht, als es für das Team tatsächlich Richtung WM-Titel ging?

Gunter Stadler: Ich war natürlich glücklich, es hatte sich ja im Lauf dieses Turniers so angebahnt, dass dieser Mannschaft alles zuzutrauen ist. Richtige mentale Monster sind das! Man hat immer das Gefühl gehabt, die können zulegen, die können das noch schaffen. Dass es dann natürlich gelingt, ist natürlich auch ein bisschen Glück. Aber das Glück haben sie erzwungen.

SWR Aktuell: Wir haben es beim Handball gesehen, jetzt auch beim Hockey: Der Teamspirit: Dass sich Spieler abklatschen, wenn der eine geht und der andere ihn ersetzt. Ihr Sohn wurde ja im Tor vor dem Penaltyschießen ausgewechselt. Was ging da in Ihnen vor? Drückt man dem anderen Torwart dann genauso die Daumen?

Gunter Stadler: Ja selbstverständlich. Hockey ist ein Mannschaftssport, ein wahrscheinlich noch intensiverer Mannschaftssport als Fußball. Es war natürlich eine gute Auswechsel-Entscheidung des Trainers. Soweit ich informiert bin, stand die aber vorher schon fest.

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Alexander Stadler: Hockey-Förderung beim TSV Mannheim

SWR Aktuell: Dass Ihr Sohn Alexander Stadler überhaupt deutscher Nationalspieler ist, das hat wohl auch viel damit zu tun, dass er hier, in der Kurpfalz, Hockey spielt, oder?

Gunter Stadler: Mit fünf Jahren hat er beim Hockey-Club Heidelberg angefangen, damals als kleiner Steppke, mit seinem älteren Bruder. Nachdem man dort dann erkannt hat, dass er ein gewisses Potenzial hat, wurde entschieden, dass er nach Mannheim zum TSV wechselt. Und dort ist er intensiv und exklusiv gefördert worden. Das ist ein toller Verein, der viel mit seinen Jugendlichen macht.

SWR Aktuell: Mittlerweile aber spielt Alexander Stadler in den Niederlanden, beim HC Den Bosch...

Gunter Stadler: Ja, dorthin ist er im vergangenen Jahr gewechselt, nach elf Jahren beim TSV Mannheim. Das war schon immer sein Jugendtraum, mal in der besten Hockeyliga der Welt zu spielen. Hauptgrund war auch, dass der Stellenwert von Nachwuchsspielern in Holland einfach deutlich größer ist als in Deutschland.

SWR Aktuell: Und jetzt wird daheim ordentlich gefeiert?

Gunter Stadler: Ja, wir waren eigentlich alle zu angespannt, zu "geflasht", zu müde, um richtig zu feiern. Wir haben zwei, drei Flaschen Sekt aufgemacht. Ich werde vielleicht am Abend nach Köln fahren auf den Empfang, ich denke, da wird eine riesengroße Party steigen.

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