Der Bürgerentscheid ist am Sonntag, 8. Oktober, allerdings können Bürgerinnen und Bürger schon jetzt per Briefwahl ihre Stimme abgeben. Zu dem Bürgerentscheid gab es am Donnerstagabend eine Infoveranstaltung. Die Randentlastungsstraße soll den Verkehr auf der B3 durch den Ort verringern, hoffen die Initiatoren des Bürgerentscheids.
Zur Wahl aufgerufen sind knapp 7.850 Bewohner Hirschbergs, das aus den Ortsteilen Großsachsen und Leutershausen besteht. Abstimmen dürfen alle ab 16 Jahren.
Gemeinderat hatte Straße abgelehnt
Es geht bei dem Bürgerentscheid darum, ob für den Bau einer Ortsumgehungsstraße in Großsachsen ein Planfeststellungsverfahren beantragt werden soll. Der Gemeinderat hatte die Planunng der Straße im Dezember mehrheitlich abgelehnt.
In einer Broschüre haben Befürworter und Gegner der Randerschließungsstraße ihre Argumente zusammengefasst. Der Gemeinderat hatte sich unter anderem wegen hoher Kosten und weiterer Naturzerstörung gegen die neue Straße entschieden. Auch Bürgermeister Ralf Gänshirt wirbt für ein Nein, dass heißt, die Gemeinde soll den Bau einer Randentlastungsstraße nicht weiter betreiben. Die Randentlastungsstraße ist nicht förderfähig, das heißt der Bund wird keine Kosten übernehmen.
Verdoppelung der Kosten realistisch
Die Kosten waren 2019 auf 9 Millionen Euro veranschlagt worden. Nach Angaben der Gemeinde sei eine Verdoppelung dieser Summe nach den Kostensteigerungen der vergangenen Jahre durchaus realistisch. Zudem sei eine Flurneuordnung notwendig, weil die meisten Grundstücksbesitzer ihre Felder und Gärten nicht verkaufen wollen, so die Gemeindeverwaltung. Die Straße würde zudem kaum Entlastung für die B3 bringen.
Interessengemeinschaft für die neue Straße
Die Interessengemeinschaft Ortsrandentlastungsstraße hatte das Bürgerbegehren und den Bürgerentscheid durchgesetzt. Sie weist darauf hin, dass der Verkehr auf der B3 "das erträgliche Maß in der Ortsdurchfahrt Großsachsen schon lange übersteigt".
Eine Gruppe von Gemeinderäten vor allem der CDU, aber auch der SPD und Freien Wähler erwartet von der Randentlastungsstraße Vorteile: Beschleunigung des Verkehrs, weniger Staus und Vorteile für Bahnen und Busse, Fußgänger, Kinder und Radfahrer.
Am 8. Oktober müssen die Befürworter des Straßenbaus mindestens 20 Prozent aller Stimmberechtigten auf sich vereinen, um die Planung der Straße durchzusetzen.