Marion und Jürgen, die Besitzer des Zuckerladens in Heidelberg (Foto: SWR)

Wechsel im Kultgeschäft

Heidelberger Zuckerladen sucht Nachfolger

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Seit fast 40 Jahren betreibt das Ehepaar Jürgen und Marion Brecht den Heidelberger Zuckerladen, mitten in der Altstadt. Jetzt suchen sie aus Altersgründen nach einer Nachfolge.

Die beiden Betreiber des Heidelberger Zuckerladens wollen aufhören. Sie suchen jemanden, der ihr Kultgeschäft in der Altstadt-Straße Plöck übernimmt. Für viele Menschen ist der vollgestopfte, bunte kleine Laden eine der Hauptattraktionen der Stadt.

Der Heidelberger Zuckerladen ist längst über die Grenzen der Region hinaus berühmt. Jetzt hat das Inhaber-Ehepaar – er ist über 80, sie Anfang 60 – bekannt gegeben, dass es aufhören will. Nach fast 38 Jahren suchen die Besitzer nun jemanden, der den Laden weiterführen will.

"Einfach fällt einem das nicht. Es ist eine Sache der Biologie. Und da muss man manchmal Entscheidungen treffen."

Süßigkeiten aus aller Welt in Heidelberg

Das Innere des Ladens ist ein kurios dekoriertes Süßigkeiten-Paradies. Regale voller Gläser mit Gummischlangen, Schaumbeeren und sauren Zungen. Vitrinen mit Schokoladen- und Lakritz-Sorten aus aller Welt. Wer hier rein will, muss oft lange warten.

Der Zuckerladen in Heidelberg (Foto: SWR)
Vor dem Heidelberger Zuckerladen bilden sich oft lange Schlangen

Seele des Ladens: Besitzer-Paar Jürgen und Marion

Die Kundschaft kommt aber nur zum Teil wegen der tollen Auswahl an Süßigkeiten. Dass der Heidelberger Zuckerladen Kultstatus genießt, das liegt vor allem an dem Inhaber-Ehepaar, das alle duzt und das von allen geduzt wird.

"Ich kann es gar nicht erklären. Man liebt sie einfach."

Viele wollen den Heidelberger Zuckerladen übernehmen

Für den Kultladen gibt es offenbar viele Interessierte. Marion und Jürgen Brecht möchten sich aber Zeit lassen mit der Entscheidung. Ihnen ist wichtig, dass die Seele des Geschäfts erhalten bleibt, auch wenn sich äußerlich vielleicht etwas ändert.

"Das Besondere an unserem Laden ist ja, dass man den Kunden, der hier reinkommt, nicht als kommerziellen Kunden sieht, sondern als Mensch."

Große Trauer bei Kundinnen und Kunden  

Viele Kundinnen und Kunden haben damit gerechnet, dass dieser Schritt demnächst kommt. Sie hoffen, dass sich eine gute Lösung für die Nachfolge findet. Gleichzeitig können sie sich gar nicht vorstellen, dass wirklich jemand in die Fußstapfen der beiden treten kann.

"Die beiden sind einfach nicht ersetzbar. Insofern wird mit ihnen der Zuckerladen ein Stück weit Geschichte werden."

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