Es sei nicht sicher gewesen, ob die Gerüste an dem Hochhaus für die Windböen in der Nacht ausreichend standfest gewesen seien, außerdem sei das Gebäude für die Brandermittlung beschlagnahmt - so die Polizei. Das mehrstöckige Bürohaus in der Heidelberger Bahnstadt stand am Freitagmittag in Flammen. Die Löscharbeiten dauerten am Nachmittag noch an, weil immer wieder Glutnester aufflackern. Der Brand war gegen 13:15 Uhr ausgebrochen, vermutlich im Erdgeschoss. Man habe zuvor mehrere Explosionen gehört, so ein Feuerwehrsprecher gegenüber dem SWR.
An dem Gebäude fänden aktuell Fassaden- und Dacharbeiten statt. Sowohl an der Fassade als auch auf dem Dach brannte es. Möglicherweise hatte das Feuer von der Fassade auf das Dach übergegriffen. Vermutlich kam es durch die Hitze zur Explosion von im Gebäude gelagerten Propangasflaschen, sagte Polizeisprecher Norbert Schätzle.
Eine Begehung des Komplexes sei für die kommenden Tage geplant. Die Ursache des Feuers könne vorher noch nicht bestimmt werden, hieß es. Ein Sachverständiger sollte zudem die Statik des Gebäudes überprüfen.
30 Personen konnten das Gebäude trotz Feuer rechtzeitig verlassen
Nach Angaben der Polizei befanden sich 30 Personen in dem Gebäude, als das Feuer ausbrach. Alle verließen das Gebäude selbstständig, verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand. Ein Baugerüst wurde durch die Hitze stark beschädigt. Die Statik wird nun überprüft. Das Gebäude wurde beschlagnahmt und soll in den kommenden Tagen untersucht werden. Der Gesamtsachschaden dürfte sich auf mehrere Millionen Euro belaufen, so die Polizei.

Anwohner des Heidelberger Stadtteils Bahnstadt wurden laut Feuerwehr aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Polizei sperrt wegen Brand Straßen ab, auch im Bereich Hauptbahnhof Heidelberg
Die Polizei sperrte die betroffenen Straßen ab und regelte den Verkehr. Betroffen war auch der Bereich rund um den Heidelberger Hauptbahnhof sowie die Speyerer Straße, also die Stadtein- bzw- ausfahrt Richtung Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis). Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Die Stadt Heidelberg hatte die Bevölkerung in einem Tweet gewarnt.
Feuerwehr brauchte nur zwei Minuten zum Einsatzort
Glück im Unglück: Die Heidelberger Feuerwache befindet sich nur wenige Straßen vom Brandort entfernt. Die Einsatzkräfte brauchten deshalb nur zwei Minuten, bis sie mit den Löscharbeiten beginnen konnten. Insgesamt waren neben rund 60 Polizeikräften rund 150 Feuerwehrleute von der Berufsfeuerwehr Heidelberg und Freiwilligen Feuerwehren der Nachbarkommunen im Einsatz.
