Die Statiker prüfen zwar noch, aber Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann (parteilos) rechnet mehr oder weniger fest mit dem Abriss. Denn das Haus in der Schwetzinger Straße hat es durch den Zusammenbruch der Seitenwand schwer erwischt. Die Straßenseite ist vom Technischen Hilfswerk Wiesloch (THW) mit einem massiven Stützgerüst abgesichert worden, die Schwetzinger Straße ist gesperrt.

Risse im Haus vergrößern sich
Der Giebel ist bedroht, die Risse haben sich vergrößert. Am vergangenen Samstag wölbte sich dann eine andere Seitenwand, das THW Ladenburg half mit Material für ein zweites Stützgerüst. Für Oberbürgermeister Dirk Elkemann ist der Abriss eine Frage der Zeit.
"Die Wahrscheinlichkeit steigt tatsächlich, weil sich zeigt, dass das Haus insgesamt statisch instabil ist."
Am Ende haben die Statiker das letzte Wort. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind zunächst bei Verwandten untergekommen. Von Dezember an können sie in eine Wohnung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wiesloch einziehen. Sie sind außerdem auch Eigentümer des Gebäudes und kämpfen jetzt um Schadenersatz in Höhe des Hauswerts.

Frage nach der Verantwortung
Doch wer trägt die Schuld? Die Abrissarbeiten des früheren Hauses mit einer Metzgerei im Erdgeschoss waren der Auslöser, doch die Frage bleibt, wer wann besser hätte absichern müssen.
Drei Eigentümer in Folge
Die erste Eigentümerin hatte das Haus verkauft. Der zweite Eigentümer ließ das alte Haus abreißen und verkaufte das Grundstück dann weiter an einen jetzt dritten Eigentümer. Die Stadt Wiesloch selbst überprüft ihre eigene Mitverantwortung als Bauaufsichtsbehörde. Dirk Elkemann hat angekündigt, dass die Stadtverwaltung dies genau aufarbeiten werde.
Angst vor zweitem Wandabbruch
Der Fall wird also mit Sicherheit die Gerichte beschäftigen. Es muss die Frage geklärt werden, wem wann und wie Versäumnisse nachzuweisen sind. Hinzu kommt die Frage, ob das Haus auf der anderen Seite der Baugrube überhaupt noch eine sichere Wand hat - damit es keinen zweiten Wandabbruch gibt.