Wegen der von Aussterben bedrohten Haubenlerche mussten Katzen im südlichen Teil von Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) drinnen bleiben, laut Allgemeinverfügung eigentlich bis Ende August. Der Rhein-Neckar-Kreis lässt das Verbot jetzt aber zwei Wochen früher enden. Ab dem 15. August dürfen die Katzen wieder da herumlaufen, wo sie wollen.
Katzen keine große Gefahr mehr
Die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche brütet in Walldorf. In diesem Jahr sorge aber das Wetter dafür, dass das Brutgeschehen und die Entwicklung der Jungvögel so weit vorangeschritten sind, dass freilaufende Katzen keine große Gefahr mehr darstellen.
Freilauf-Verbot für Katzen gilt bis 2025 weiter
Nächstes Jahr müssen die Katzen aber während der Brutzeit wieder im Haus oder der Wohnung bleiben. Laut Rhein-Neckar-Kreis ist die Allgemeinverfügung nicht komplett aufgehoben, sondern gilt bis 2025 weiter - immer im Zeitraum vom 1. April bis zum 31. August. Die Verfügung und die Teiländerung sind auf der Internetseite Rhein-Neckar-Kreises zu finden.
Haubenlerche vom Aussterben bedroht
Die Haubenlerche ist in Baden-Württemberg und Deutschland vom Aussterben bedroht. Sie kommt im Land ausschließlich im Regierungsbezirk Karlsruhe zwischen Karlsruhe und Mannheim vor.

Es gibt landesweit rund 60 Reviere der Haubenlerche. Vor allem bei Walldorf, Ketsch und Waghäusel. In Walldorf gab es im vergangenen Jahr nur noch drei Brutpaare. Daher komme es auf das Überleben jedes einzelnen Jungvogels an, so der Rhein-Neckar-Kreis.
Katzen sind nicht die einzigen Feinde
Walldorf hat für den Schutz der Vögel in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen - darunter das umstrittene Verbot für freilaufende Katzen in dem Gebiet. Aber auch andere Tiere wie Elstern, Rabenkrähen, Füchse und Marder sind eine Gefahr für die Jungvögel der Haubenlerche, so der Rhein-Neckar-Kreis.