Vor dem Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern konnte man den Eindruck gewinnen, dass es hätte ungemütlich werden können für den Bundesminister. Es gab Menschen, denen seine Politik zu schnell oder zu langsam ist, und solche, die eindeutig dagegen sind und sich mit Plakaten vor dem Karlstorbahnhof positionierten. Aber während der rund anderthalbstündigen Veranstaltung war Kritik nur sehr verhalten zu spüren.
450 Besucherinnen und Besucher kamen zum Dialog
Nach einer rund viertelstündigen, frei gehaltenen Begrüßungsrede von Robert Habeck hatten die rund 450 Besucherinnen und Besucher im ausgebuchten Saal die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Dabei wurde es gleich am Anfang sehr grundsätzlich.
Eine Frage, die ins Schwarze traf, gab Robert Habeck zu, und antwortete darauf, dass man dauerhaft eine positive Geschichte erzählen müsse.
Fragen an Habeck deckten ein breites Themenspektrum ab
Danach gab es Fragen zu sehr unterschiedlichen Themenbereichen: Warum dauert es so lange, bis Förderungen bewilligt sind? Wieso werden Windkrafträder in FFH-Gebieten gebaut? Wo endet der Punkt, an dem man alle mitnehmen muss bei politischen Entscheidungen? Zum umkämpften Heizungsgesetz gab es keine konkrete Frage, sondern nur einen Verbesserungsvorschlag.
Habecks Grundbotschaft zur FDP: Man muss sich in andere hineindenken
Der Wirtschaftsminister hörte zu, war geduldig, holte manchmal weit aus, um Dinge zu erklären, und er ließ sich von keiner Frage aus der Reserve locken. Auch nicht, als er gefragt wurde, wie er dazu stehe, weiter mit der FDP zu koalieren. Robert Habeck antwortete, dass es leicht sei, über die anderen schlecht zu reden, er sich aber nach all den Erfahrungen zwinge, sich in die andere Seite hineinzudenken. Und er fügte hinzu.
Begeisterung und leise Bedenken nach dem Bürgerdialog
Viele Fragen kamen von Vertretern der Grünen Jugend, viele Menschen kamen nicht dazu, ihre zu stellen. Am Ende waren die meisten, die gekommen waren, aber sehr zufrieden.
Einige schwankten allerdings auch zwischen Bewunderung für Habecks lockeren Auftritt und sein Redetalent und etwas Ratlosigkeit.
Bürgerdialog war Teil von Habecks Sommerreise
Der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern war der letzte Programmpunkt am ersten Tag der Sommerreise des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz. Zuvor hatte er Unternehmen in Stuttgart und Mannheim besucht. Am Dienstag steht noch ein Start-Up in Heidelberg auf dem Programm und unter anderem ein weiterer Bürgerdialog in Aachen.