Ein Schild "Baden verboten" ist an einem See aufgestellt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Daniel Maurer)

Mögliche Krankheitserreger im Wasser

Behörde warnt: Baden im Neckar kann zu Durchfall und Ohrenschmerzen führen

Stand

Wer in Flüssen Abkühlung sucht, könnte davon krank werden: Ganz akut rät der Rhein-Neckar-Kreis vom Baden im Neckar ab. Generell sollten Badende derzeit einen Bogen um Flüsse machen.

Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises rät vom Baden im Neckar ab - das Wasser sei verschmutzt und enthalte deshalb zu viele Krankheitserreger, hieß es in einer Mitteilung. Neben den gesundheitlichen Gefahren dürften auch Strömungen und Kälte nicht unterschätzt werden, betont die Behörde.

Kläranlagen führen zu Keimbelastung des Wassers

Hygienische Probleme gibt es laut dem Gesundheitsamt hauptsächlich durch die Einleitung aus Kläranlagen. Das führe zu einer erhöhten Keimbelastung des Flusswassers. Laut Rhein-Neckar-Kreis leiten rund 500 Kläranlagen ihr gereinigtes Abwasser in den zweitgrößten Fluss Baden-Württembergs. Gerade bei Niedrigwasser bestehe das Wasser dann zu bis zu rund einem Drittel aus Klärwasser.

Wer im Neckar baden gehe, könnte Durchfallerkrankungen oder Augen- und Ohreninfektionen erleiden, so das Gesundheitsamt. Auch Bindehautentzündungen und Hautausschläge seien möglich. Das Landratsamt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gefahrloses Schwimmen in allen Freibädern und Badeseen im Kreis möglich sei.

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Gesundheitsministerium rät vom Baden in Flüssen ab

Zudem rät die Stadtverwaltung Karlsruhe von einer Abkühlung in der Alb ab. Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen verschlechterten die Wasserqualität. Die Alb sei kein offizielles Badegewässer. Ihre Wasserqualität werde daher nicht regelmäßig geprüft.

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium empfiehlt, generell nicht in Flüssen zu baden. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hatte darauf schon im Juni hingewiesen. Die Wasserqualität von Flüssen werde, abgesehen von wenigen ausgewiesenen Badestellen, in der Regel nicht kontrolliert.

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In Seen sieht das anders aus. Hier sind die Gesundheitsämter für eine Kontrolle des Wassers zuständig. Während der Badesaison untersuchen sie von Juni bis Mitte September mindestens einmal im Monat Wasserproben. In den Landkreisen Karlsruhe und Rastatt können Besucherinnen und Besucher beispielsweise getrost in den Seen baden gehen. Es gebe keinerlei Einschränkungen, teilten die Gesundheitsämter mit:

Blaualgen-Gefahr auch durch Hitze größer

Wegen der Hitze könnten auch Blaualgen in manchen Gewässern ein Problem sein. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) produzieren die Pflanzen Giftstoffe, die für Menschen gefährlich sein können. Blaualgen können zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen führen.

Die Badegewässerkarte des Landes zeigt Warnhinweise, in welchen Badeseen Badeverbote herrschen oder Baden nicht empfohlen wird. So zum Beispiel am Böhringer See in Radolfzell (Kreis Konstanz): Wegen Blaualgen herrscht dort beispielsweise ein Badeverbot. Auch in Heilbronn-Franken gibt es Gewässer, in denen ein Badeverbot wegen der Blaulage herrscht. Die gute Nachricht: Badegäste können sich vorher über die Badegewässerkarte für Baden-Württemberg informieren.

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