Die Bergung der Fässer im Mannheimer Hafen ist abgeschlossen. Der Einsatz sei problemlos verlaufen. Die Einsatzkräfte haben ihre Ausrüstung abgebaut.
Reinigungskräfte haben abgesaugtes Wasser in schwarze Fässer gefüllt, deren Inhalt ebenfalls fachgerecht entsorgt werden muss.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt zur Unfallursache – dafür wurden einige Fässer beschlagnahmt. Auch die Stadt will den Chemieunfall aufarbeiten. Vor allem die frühzeitige Warnung der Bevölkerung müsse verbessert werden, sagte Christian Specht, Ordnungsdezernent in Mannheim.
Die 200 Fässer mit der giftigen Substanz Hydrosulfit hatten sich bei einem Chemieunfall ungeklärter Ursache am Dienstag, 23. August, in dem Container selbst entzündet, dabei wurde ätzendes Schwefeldioxid frei. Die Fässer mussten in der Folge mehrere Tage und Nächte lang mit Wasser aus dem Hafenbecken gekühlt werden.
Das letzte der 200 Fässer ist mit einem Spezialgerät gegen 23 Uhr am Donnerstag (1. September) aus dem Container geholt worden, so ein Feuerwehrsprecher. Der Großteil der Fässer befinde sich nun auf dem Gelände der BASF, wo die Fässer entsorgt werden sollen.

Einsatz in Mannheim: Fass für Fass aus Container geholt
Von Mittwochnachmittag bis Donnerstagabend hatten Einsatzkräfte der Feuerwehr ein Fass nach dem anderen aus dem Unglückscontainer herausgeholt, danach wurden die Fässer einzeln begutachtet. Für den Notfall stand bei der Bergung ein Feuerlöschzug bereit und auch eine Haube, um eventuell aufflammende Fässer abzudecken.
18 Menschen durch Gaswolke verletzt
Das Hydrosulfit in dem Container hatte sich am Dienstag selbst entzündet. Der Container schlug leck und setzte eine giftige Wolke aus Schwefeldioxid und Schwefel frei. 17 Polizisten und ein Kranführer waren verletzt worden. Die große Gaswolke stieg bis zu 150 Meter hoch über den Mannheimer Hafen.
Nach Chemieunfall im Hafen Gefahrgut-Container in Mannheim geöffnet
Im Mannheimer Hafen läuft die Bergung der Hydrosulfit-Fässer aus dem leckgeschlagenen Container. Das Material hatte sich selbst entzündet und zu einem Chemie-Unfall geführt.
Risiko der Selbstentzündung
Die Chemikalienfässer waren von der Ludwigshafener BASF für den Export in die Türkei bestimmt gewesen. Hydrosulfit wird in der Textilindustrie als Bleichmittel verwendet und gilt bei sorgfältiger Handhabung als ungefährlich. Wegen des Risikos einer Selbstentzündung mit Austritt von Schwefeldioxid und Schwefel ist es allerdings als Gefahrgut klassifiziert.