In der Rhein-Neckar-Region kursieren derzeit betrügerische Rechnungen, die im Namen der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) mit Sitz in Mannheim sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dem Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, versendet werden. Betroffen sind vor allem Betriebe aus Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis, teilte die Polizei mit. Die Täter verschicken die gefälschten Rechnungen sowohl per Post als auch per E-Mail und fordern, Geld auf ausländische Konten zu überweisen.
Professionell gefälschte Schreiben der BGN und DGUV
Die gefälschten Schreiben wirken laut Polizei täuschend echt. In einem Schreiben wird die "Pflicht zur Anbringung eines Augenspülstation-Schildes" angemahnt und als Zahlungsgrund genannt. In einer weiteren Version fordern die Betrüger Geld für eine angeblich "verpflichtende Teilnahme an einem digitalen Präventionsmodul" - inklusive versprochener Beitragssenkung. Beides ist frei erfunden, teilten die Polizei Mannheim und die BGN mit.

Unter Telefonnummer meldet sich angeblich BGN in Mannheim
Die angeschriebenen Betriebe sollen Geld an Konten in Deutschland, Spanien, Italien oder Polen überweisen, so die Polizei. In den Briefen sind auch Telefonnummern angegeben. Nach Angaben der BGN meldet sich dort tatsächlich jemand mit "Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe", in Wirklichkeit gehe der Anruf aber in einem Call Center ein, vermutlich im Ausland. Die Kriminellen hätten offensichtlich einen enormen Aufwand betrieben, teilte die BGN mit. Auch die Mail-Adresse, die in den Schreiben angegeben ist, sei falsch.
Polizei empfiehlt: Nicht zahlen und Anzeige erstatten
Die BGN stellt klar: Es gibt keine Rechnungen für Seminare oder Materialien und keine verpflichenden Module. Wer ein solches Schreiben erhält, sollte es kritisch prüfen, sich direkt bei der Berufsgenossenschaft informieren und auf keinen Fall Geld überweisen. Die Polizei Mannheim bittet Betroffene, sich ans nächste Revier zu wenden oder Anzeige über die Onlinewache Baden-Württemberg zu erstatten.