Eltern müssten ihre Grundschulkinder immer wieder früher abholen, obwohl die Franklinschule eine Ganztagesschule ist. Auch Nachmittagsangebote wie Sport, Kunst oder Sprachen fallen oft aus. Viele berufstätige Eltern stellt das vor große Probleme. Sie haben sich auf das Angebot der Ganztagesschule verlassen.
Mittagsbetreuung auf der Kippe
Informationen, dass Kinder früher abgeholt werden sollen, kommen oft kurzfristig, sagen die Eltern. Zuletzt stand die Betreuung in der Mittagspause auf der Kippe. Dann müssten die Grundschüler um 12 Uhr nach Hause gehen und um 13:30 Uhr zum Nachmittagsunterricht wieder erscheinen. Das ist für viele Eltern nicht leistbar, sagt Vater Niels Gutknecht und hat sich an die Stadt gewandt. Die wiederum verweist ans Schulamt als zuständige Behörde.
"Das Thema schwelt schon seit Monaten und jetzt war es so akut, dass der Schulleiter keine andere Möglichkeit sah als uns vorzuwarnen, dass wir die Kinder betreuen müssen."
Viele Eltern hätten sich unter anderem für Franklin als Wohnort entschieden, weil es hier eine Ganztagesschule gibt. Das Konzept sei gut, sagen die Eltern. In der Umsetzung aber hapere es.

Schule fehlt Personal
Schulleiter Oliver Gunter kann die Eltern gut verstehen. Er sucht händeringend Personal. In kürzester Zeit haben sich vier von sechs Mitarbeitern aus der Mittagsbetreuung verabschiedet.
"Sie können dann nicht 230 Kinder in zwei getrennten Schulhöfen betreuen."
Der Stadt will er keinen Vorwurf machen. Sie finanziert seit diesem Jahr zwei zusätzliche Helfer in der Mittagszeit. Die findet der Schulleiter aber nicht.
"Ich kann nicht sagen, dass wir Mitarbeiter haben, die hier seit zwei Jahren stabil arbeiten. Wir leben immer von der Hand in den Mund."
Immer wieder springen Eltern bei der Mittagsbetreuung ein oder andere kurzfristige Lösungen müssen her. Die Schülerzahl an der Franklinschule wächst währenddessen weiter. Die Pandemie macht die Situation nicht leichter.
"Wir wollen eine gute Schule aufbauen, merken aber, dass wir strukturell mehr als an der Grenze sind."
Das zuständige Schulamt und die Schulleitung arbeiten zurzeit an Lösungen. Wie die langfristig aussehen könnten, ist aber noch unklar.